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Ernst Aufseeser

Andere Namen
  • Ernst Aufseeser
DE, 1880 - 1940
GeschlechtMännlich
Biographie Junges Rheinland
  • Ernst Aufseeser wird am 29. Mai 1880 in Nürnberg als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er soll in die Fußstapfen seines Vaters treten und besucht daher von 1886 bis 1896 die Handelsschule seiner Heimatstadt und volontiert anschließend bei einer Nürnberger Exportfirma. Erst im Alter von 20 Jahren schlägt Aufseeser eine künstlerische Laufbahn ein. Zwischen 1900 und 1903 studiert er in den Steglitzer Werkstätten in Berlin bei Fritz Hellmuth Ehmcke Gebrauchsgraphik. Danach setzt er seine Ausbildung in München und London fort. Ab 1907 lebt Aufseeser als freischaffender Künstler in München. Er ist als Maler, Grafiker, Textilkünstler und Entwerfer tätig.
    Erste Kontakte ins Rheinland bestehen seit 1910. Aufseeser stellt in diesem Jahr erstmals eine Reihe von Florstickereien im Düsseldorfer Kunstgewerbemuseum aus. 1912 folgt er einem Ruf an die Düsseldorfer Kunstgewerbeschule. 1914 wird Aufseeser Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie. Zwischen 1914 und 1918 wird er zum Kriegsdienst eingezogen und stellt seine freie künstlerische Tätigkeit weitestgehend ein. Er beteiligt sich jedoch weiter an einzelnen Ausstellungen, darunter der „Großen Berliner Kunstausstellung" 1917 im Düsseldorfer Kunstpalast. Nach der Auflösung der Düsseldorfer Kunstgewerbeschule zum 1. April 1919 werden die Klassen für Textil und Gebrauchsgraphik der Kunstakademie angegliedert. Aufseeser leitet letztere von 1919 bis 1933. Zu seinen Schülerinnen an der Kunstakademie gehört unter anderem Irma Goecke.
    1918 gehört Aufseeser zu den 45 Künstlern, die den Aufruf zum Zusammenschluss der jungen rheinischen Künstlerschaft zur Vereinigung Das Junge Rheinland erhalten. Er nimmt daraufhin 1919 sowohl an der ersten Ausstellung des Jungen Rheinland in der Düsseldorfer Kunsthalle als auch an der ersten Wanderausstellung der Gruppe in der Barmer Ruhmeshalle teil. Auch auf der zweiten Wanderausstellung der Vereinigung im Kunstmuseum Essen im Frühjahr 1920 ist Aufseeser vertreten. 1921 beteiligt sich Aufseeser an der Frühjahrsausstellung des Jungen Rheinland in der Kunsthalle am Marientor in Nürnberg.
    In jenen Jahren ist Aufseeser auch mit Alfred Flechtheim sehr verbunden. Im Februar und März 1920 stellt er gemeinsam mit Walter Corde, Juan Gris, Curt Störmer und Walter von Wecus in der Galerie Alfred Flechtheim aus. Ab 1921 ist Aufseeser zudem regelmäßig als Illustrator für die Zeitschrift Der Querschnitt tätig.
    Im April 1933 wird Ernst Aufseeser aufgrund seiner jüdischen Abstammung von den Nationalsozialisten aus dem Dienst an der Kunstakademie entlassen. Er emigriert daraufhin mit seiner Frau nach London, die jedoch bereits zwei Tage nach der Ankunft in England stirbt. Aufseeser entschließt sich daher nach Deutschland zurückzukehren, wo er seine künstlerische Arbeit wieder aufnimmt.
    Ernst Aufseeser stirbt am 12. Dezember 1940 in Schmidtheim in der Eifel.
    Ausstellungen (DJR):
    DJR 1919, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 22. Juni – 20. Juli 1919 (Kat.-Nr. 7-13; z.T. sind unter einigen Nummern mehrere Arbeiten zusammengefasst)
    Erste Wanderausstellung DJR, Ruhmeshalle Barmen, 02. – 30. November 1919 (Kat.-Nr. 4-6)
    Zweite Wanderausstellung DJR, Kunstmuseum Essen, 20. Januar – 20. Februar 1920 (Kat.-Nr. 4-6)
    IV. und V. Ausstellung 1920. Ernst Aufseeser, Walter Corde, Juan Gris, Strömer, Walter von Wecus, Galerie Alfred Flechtheim Düsseldorf, 15.-29. Februar und 1.-13. März 1920
    Frühjahrsausstellung 1921 der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland" in Nürnberg, Kunsthalle am Marientor, 06. Februar – 13. März 1921 (Kat.-Nr. 1-7)
    Das Problem der Generation. Die um 1880 geborenen Meister von heute. Erster Teil: Die Deutschen, Galerie Alfred Flechtheim, Lützowufer 3, Berlin, 22. Juni bis Anfang August 1927
    Literatur:
    Schepers, Wolfgang, Ernst Aufseeser und die angewandte Kunst an der Düsseldorfer Kunstakademie, in: Krempel, Ulrich (Hrsg.), Am Anfang. Das Junge Rheinland. Zur Kunst- und Zeitgeschichte einer Region 1918–1945, Ausst.-Kat. Kunsthalle Düsseldorf, Düsseldorf 1985, S. 78–83.
SterbeortDüsseldorf
GeburtsortNürnberg
Preise/EhrungenStadtmuseum
GND-Nummer123950309
AKL-Nummer10097348
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