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Hans Brass

Andere Namen
  • Hans Bralis
  • Hans Brass
1885 - 1959
BerufMaler
Biographie Junges Rheinland
  • Hans Brass wird am 9. Juli 1885 als Sohn eines Offiziers in Wesel geboren. 1896 tritt er als Schüler in die Preußische Hauptkadettenanstalt in Groß-Lichterfelde ein, die er im Alter von 17 Jahren vorzeitig verlässt, um Maler zu werden. Ab 1902 besucht Brass für zwei Jahre die Kunstgewerbeschule in Magdeburg, hadert jedoch mit der dort gebotenen Ausbildung. 1904 wechselt er an die Debschitz-Schule in München, die er nach einem Zerwürfnis mit dem Schulgründer Wilhelm von Debschitz allerdings schon nach kurzer Zeit wieder verlässt. Hans Brass zieht daraufhin nach Berlin, wo er zunächst als Anstreicher tätig ist, später als Grafiker und Illustrator arbeitet, u.a. für die Zeitschrift Die Gartenlaube. 1908 heiratet Brass in Berlin Klara Krause. 1914 wird er zum Kriegsdienst eingezogen. Die traumatischen Fronterlebnisse schlagen sich in seiner künstlerischen Arbeit nieder und führen zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit der Kunst des Expressionismus. Zwischen 1917 und 1919 gehört Brass zum Kreis um den Sturm-Gründer Herwarth Walden. 1919 wird er Mitglied der Berliner Novembergruppe, an deren Ausstellungen er bis 1923 teilnimmt. Er verlässt die Gruppe aufgrund zunehmend unterschiedlicher Gesinnung. In einer Mappe der „Schaffenden" von Paul Westheim werden 1921 zwei Lithographien von Hans Brass veröffentlicht. Im Frühjahr 1920 schließt sich Brass von Berlin aus auch dem Jungen Rheinland an. Er nimmt in der Folge noch im selben Jahr als Mitglied der Gruppe an der „Großen Kunstausstellung Düsseldorf" teil und ist ferner 1921 auf der Jahresausstellung der Künstlervereinigung, sowie 1922 auf der vom Jungen Rheinland initiierten I. Internationalen Kunstausstellung Düsseldorf im Kaufhaus Tietz vertreten. Bei letzterer ist er im Katalog sowohl als Mitglied des Jungen Rheinland als auch der Novembergruppe aufgeführt.
    1921 trennt sich Brass von seiner Frau und reist zum ersten Mal in die Künstlersiedlung Ahrenshoop. 1922 lässt er sich dort dauerhaft nieder und gründet mit seiner zweiten Frau Martha Wegscheider die Bunte Stube, ein bis heute existierendes Geschäft für Kunstgewerbliche Artikel (u.a. auch von Brass bemalte Holzdosen), Bücher und Kurzwaren. Zwischen 1927 und 1930 übt Brass in Ahrenshoop das Amt des Gemeindevorstehers aus, wodurch seine künstlerische Tätigkeit weitestgehend zum Erliegen kommt. 1931 zieht Brass zurück nach Berlin. Es gelingt ihm jedoch nicht, dort erneut als Maler Fuß zu fassen. Unter den Nationalsozialisten gilt Brass als entartet. Zwischen 1937 und 1948 lebt er wieder in Ahrenshoop. Ab 1944 wendet er sich dort wieder verstärkt der Malerei zu.
    1948 zieht Brass zurück nach Berlin. 1950 trennt er sich von Martha Wegscheider und heiratet bereits wenig später erneut. Mit seiner dritten Ehefrau Elisabeth Bieschke lebt er bis zu seinem Tod in Berlin (Ost). Es gelingt ihm noch an einigen Ausstellungen in Ostdeutschland teilzunehmen (u.a. in Berlin, Güstrow und Schwerin), der erneute große Durchbruch als Künstler bleibt Brass jedoch verwehrt.
    Hans Brass stirbt am 30. Mai 1959 in Berlin.
    Ausstellungen (DJR):
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1920, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 15. Mai – 03. Oktober 1920 (Kat.-Nr. 159)
    DJR 1921, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 27. Februar – 29. März 1921 (Kat.-Nr. 23)
    I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf im Hause Leonhard Tietz, 28. Mai – 03. Juli 1922 (Kat.-Nr. 34)
    Literatur:
    Isensee, Stefan, Hans Brass. Maler, Bürgermeister, Moralist, Berlin 2008.
    Hans Brass. Eine Werkschau aus fünf Jahrzehnten (1885 - 1959), Begleitkatalog zur gleichnamigen Ausstellung im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf [29. November 2010 bis 23. Januar 2011], Berlin 2010.
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