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Heinz Tappeser

Andere Namen
  • Heinz Tappeser
1888 - 1942
GeschlechtMännlich
BerufKünstler
BerufMaler
Biographie Junges Rheinland
  • Heinz Tappeser wird am 27. Juni 1888 in Kirspel-Waldniel am Niederrhein geboren. Er entstammt einer kinderreichen Familie und muss nach dem Tod des Vaters 1907 mit nur 19 Jahren den Platz des Familienoberhauptes einnehmen und fortan für seine sieben jüngeren Geschwister sorgen. Tappeser beginnt daher eine kaufmännische Ausbildung und stellt seine künstlerischen Ambitionen zunächst zurück. 1910 zieht die Familie nach Düsseldorf, wo Tappeser ein Lichtpausenunternehmen gründet. Das Geschäft floriert rasch, sodass bald zwei weitere Filialen in Köln und Essen eröffnet werden, die Tappeser finanziell unabhängig machen.
    Da er gesundheitlich angeschlagen ist und zudem Alleinernährer einer Großfamilie, wird Tappeser im Ersten Weltkrieg nicht zum Kriegsdienst eingezogen. Er wendet sich in dieser Zeit verstärkt der Malerei zu und bildet sich autodidaktisch fort. Noch während des Kriegses tritt er in freundschaftlichen Kontakt zu Johanna Ey, der er Zeit seines Lebens verbunden sein wird. Obwohl nicht selbst an der Front, verarbeitet auch Tappeser die Folgen des Krieges in seinen Werken und setzt sich mit sozialkritischen Themen auseinander, die ihm den Ruf eines Kommunisten einbringen.
    Nachdem er zuvor bereits in der Galerie von Johanna Ey ausgestellt hatte, nimmt Tappeser 1925 zum ersten Mal an einer Ausstellung des Jungen Rheinland teil. Er ist daraufhin 1926 als Mitglied der Vereinigung auf der „Großen Düsseldorfer Kunstausstellung" vertreten und nimmt in den Jahren 1927 und 1928 an den Jahresausstellungen des Jungen Rheinland teil. Ab 1927 befindet sich die Geschäftsstelle des nach der Abspaltung der Rheingruppe neugegründeten Jungen Rheinland in der Wohnung von Heinz Tappeser. Der Maler gehört ab dem selben Jahr auch dem Arbeitsausschuss der Vereinigung an. Im Mai 1928 gehört Tappeser schließlich zu den Gründungsmitgliedern der Rheinischen Sezession, an deren Ausstellungen er bis 1932 teilnimmt. Auch hier ist er zunächst ebenfalls Mitglied des Arbeitsausschusses. Zusammen mit Bernhard Sopher, Adolf Uzarski und Jupp Rübsam reist Tappeser 1928 über Lissabon nach Mallorca und auf die Kanarischen Inseln, wodurch er neue künstlerische Impulse erhält, die sich rasch in seinen Werken niederschlagen. 1929 und 1930 unternimmt Tappeser zwei längere Reisen nach Sanary an der französischen Mittelmeerküste, bevor er 1930 nochmals mit Rübsam, Sopher und Carl Lauterbach einige Wochen auf Mallorca verbringt.
    Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kann Tappeser nur noch unter erschwerten Bedingungen arbeiten und findet immer seltener Gelegenheit an Ausstellungen teilzunehmen. 1932 kauft er in Hinsbeck ein Wochenendhaus, das er in den folgenden Jahren durch den befreundeten Architekten Hannes Martens aus- und umbauen lässt. Das „Haus Rabenhorst" wird so zum Zufluchtsort für Tappeser und seine Künstlerfreunde, darunter Jupp Rübsam und Walter Franz Monjau. Mit seiner zweiten Ehefrau, der Gesangslehrerin Ria Neufert, lebt Tappeser ab 1937 ganzjährig in Hinsbeck. Heinz Tappeeser stirbt dort am 26. Juli 1942 im Alter von 54 Jahren, nachdem er kurz zuvor noch an der Frühjahrsausstellung in der Düsseldorfer Kunsthalle teilgenommen hatte.
    Ausstellungen:
    Große Düsseldorfer Kunstausstellung 1924, Messepalast Köln, 19. Juli bis Ende August 1924 (Kat.-Nr. 772-773)
    DJR 1925, Erste Wanderausstellung, XX.XX.XX. – XX.XX.XX. (Kat.-Nr. 92)
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1926, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 08. Mai bis Anfang Oktober 1926 (Kat.-Nr. 440-442)
    DJR 1927, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Oktober 1927 (Kat.-Nr. 182-184)
    Deutsche Kunst, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Mai – Oktober 1928 (Kat.-Nr. 768-769)
    DJR 1928, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Oktober 1928 (Kat.-Nr. 166-170)
    RS 1929, Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 04. Mai – 30. Juni 1929 (Kat.-Nr. 311-312)
    RS 1930, Austausch-Ausstellung mit der Berliner Sezession in den Räumen der Berliner Sezession, Tiergartenstraße, Berlin, März und April 1930 (Kat.-Nr. 153-155)
    RS 1930, Jahresausstellung mit einer Gedächtnis-Ausstellung für Walter Ophey, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Mai und Juni 1930 (Kat.-Nr. 296-297)
    Rheinische Kunstausstellung 1930, Ausstellung älterer und neuerer Rheinischer Kunst in der Norishalle am Marientorgraben zu Nürnberg, 24. Mai – 05. Oktober 1930 (Kat.-Nr. 402-404)
    RS 1931, Jahresschau, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Mai und Juni 1931 (Kat.-Nr. 184-186)
    RS 1932, RS auf der Düsseldorf-Münchener Kunstausstellung, Kunstpalast Düsseldorf, 14. Mai – 31. August 1932 (Kat.-Nr. 482-484)
    Literatur:
    Tappeser-Croizier, Barbara, Reise ins Licht – Heinz Tappeser 1888-1942, in: Kohnen, Hans, Geschichte und Geschichten eines Dorfes am Niederrhein. Das dritte Hinsbecker Lesebuch, Nettetal 2008, S. 64-118.