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Irma Goecke

Andere Namen
  • Irma Goecke
1895 - 1976
Biographie Junges Rheinland
  • Irma Goecke wird am 23. Juli 1895 in Paris geboren. Sie wächst in der französischen Hauptstadt und dem nahegelegenen Versailles auf. Bedingt durch den Beruf des Vaters, der ein Geschäft für echte Handelsspitzen führt, kommt Irma Goecke schon früh in Kontakt mit textilen Erzeugnissen, darunter auch Tapisserien, die in Frankreich eine lange Tradition haben. Nach dem Tod des Vaters zieht Irma Goecke 1914 mit ihrer Mutter und der Schwester nach Düsseldorf, wo die ursprünglich aus Belgien stammende Familie der Mutter bereits seit Jahren ansässig ist.
    Zwischen 1914 und 1916 besucht Irma Goecke in Düsseldorf die Kunstgewerbeschule, bevor sie anschließend bis 1917 an die Unterrichtsanstalten des Kunstgewerbemuseums in Berlin wechselt. Nach dem Ersten Weltkrieg gehört Irma Goecke zu den ersten Frauen, die an der Düsseldorfer Kunstakademie aufgenommen werden. Sie studiert bei Ernst Aufseeser Gebrauchsgrafik und Textil und knüpft durch ihren Lehrer Kontakte zu Düsseldorfer Künstlerkreisen. Von 1918 bis 1920 unterhält Irma Goecke in Düsseldorf ein eigenes Atelier für freien Textilentwurf und Ausführung, in dem sie bereits privaten Zeichenunterricht erteilt.
    1919 ist Irma Goecke Gründungsmitglied des Jungen Rheinland und gehört zugleich dem Vorstand der Gruppe an. Sie nimmt im Gründungsjahr an zahlreichen Ausstellungen in Düsseldorf teil. Im März 1919 beteiligt sie sich an einer Ausstellung im Graphischen Kabinett Bergh & Co., im Juni und Juli ist sie auf der ersten Ausstellung des Jungen Rheinland mit insgesamt 15 Arbeiten vertreten und im Oktober desselben Jahres nimmt sie an der Ausstellung „Frauen" in der Galerie Flechtheim teil. 1920 stellt Irma Goecke als Mitglied des Jungen Rheinland in der Abteilung Kunstgewerbe auf der „Großen Kunstausstellung Düsseldorf" aus. Auch an der Jahresausstellung der Gruppe im Frühjahr 1921 nimmt sie teil, gehört da jedoch bereits nicht mehr dem Vorstand an. Nach 1921 sind keine weiteren Ausstellungsbeteiligungen Goeckes mit dem Jungen Rheinland nachweisbar. Erst an der Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession zu deren Mitgliedern Goecke ebenfalls gehört, nimmt sie im Frühsommer 1929 nochmal mit zwei Werken teil.
    Von 1920 bis 1940 leitet Irma Goecke die Textilfachklasse an der Kunstgewerbeschule Dortmund. 1940 wechselt sie in dieser Funktion an die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg. 1941 ist Goecke Mitbegründerin der Nürnberger Gobelin-Manufaktur, deren künstlerische Leiterin sie, auch während der NS-Zeit, bis 1966 bleibt
    Irma Goecke stirbt am 10. Januar 1976 in München.
    Ausstellungen (DJR):
    DJR 1919, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 22. Juni – 20. Juli 1919 (Kat.-Nr. 166-180)
    Frauen, Galerie Flechtheim, Düsseldorf, 20. Oktober – 03. November 1919 (Kat.-Nr. 11-16)
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1920, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 15. Mai – 03. Oktober 1920 (Kat.-Nr. 1799-1806)
    DJR 1921, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 27. Februar – 29. März 1921 (Kat.-Nr. 126-127)
    Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession 1929, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 04. Mai – 30. Juni 1929 (Kat.-Nr. 87-88)
    Nachlass:
    Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg
    Literatur:
    Framke, Gisela (Hrsg.), Text. Bild. Kunst. Das textile Wandbild nach 1945, Ausst.-Kat. Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund, Bönen 2014, zu Goecke siehe S. 90-107.
    Prößl-Kammerer, Anja, Irma Goecke und Karl Wollermann – Gobelins für den Führer, in: Geartete Kunst – Die Nürnberger Akademie im Nationalsozialismus, Ausst.-Kat. Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände - Museen der Stadt Nürnberg, hg. von der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, Nürnberg 2012, S. 202-221.
GND-Nummer1024726975
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