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Lorenz Bösken

Andere Namen
  • Lorenz Bösken
1891 - 1967
BerufGrafiker
BerufMaler
Biographie Junges Rheinland
  • Lorenz Bösken wird am 31. März 1891 in Geldern geboren. Sein Vater Heinrich Bösken, der zunächst als Dekorationsmaler tätig war, hatte dort 1878 eine Firma für Abgüsse christlicher und historisierender Skulpturen gegründet, die der Familie zu großem Wohlstand verholfen hatte. Im Umfeld der väterlichen Firma entwickeln sich schon früh Lorenz Böskens eigene künstlerische Ambitionen. Bereits während seiner Schulzeit beginnt er zu zeichnen, mit 14 Jahren geht er bei dem Kirchenmaler Heinrich Brey in Geldern in die Lehre. Die Ausbildung missfällt Bösken, der im 5. Heft der Zeitschrift Das Junge Rheinland im Februar 1922 rückblickend bekennt, dass ihm dort „der ganze Ekel der gedanken- und gefühllosen Geschäftsmalerei zum Bewußtsein kam." Lorenz Bösken wechselt daraufhin an die Krefelder Kunstgewerbeschule, wo er Kurse bei Jan Thorn-Prikker besucht, der ihn nachhaltig beeinflusst. Ab 1907 studiert Bösken an der Düsseldorfer Kunstakademie, wo er Unterricht bei Willy Spatz und Eduard von Gebhardt nimmt und schließlich Meisterschüler von Josef Huber-Feldkirch wird. Böskens Motive reichen von Landschaften, Stadtansichten und Porträts bis hin zu religiösen Themen und expressionistischen, mystisch aufgeladenen Figurenbildnissen, in denen Pferde immer wieder eine wichtige Rolle spielen. Mit Beginn seines Studiums wird Bösken Studentenmitglied im Künstlerverein Malkasten. 1912 erhält er den Rom-Preis der Akademie. Während des Ersten Weltkriegs wird Bösken kurzzeitig zum Kriegsdienst eingezogen, 1917 aber als Wehruntauglich entlassen. 1918 wird er von der Akademie verwiesen, nachdem er sich als Sprecher der Studenten für ein Mitspracherecht in der von Fritz Roeber restriktiv geführten Ausbildungseinrichtung ausgesprochen hatte. Bösken lässt sich daraufhin als freier Maler in Düsseldorf nieder. Er heiratet dort 1920 Irene Luck, mit der er zwei Kinder bekommt.
    Im Februar 1919 gehört Bösken zu den Gründungsmitgliedern der Künstlervereinigung Das Junge Rheinland. Er nimmt im Juni und Juli desselben Jahres an der ersten Ausstellung der Gruppe in der Düsseldorfer Kunsthalle teil und ist 1920 als Mitglied des Jungen Rheinland auf der „Großen Kunstausstellung Düsseldorf" vertreten. 1922 nimmt er noch einmal als Mitglied des Jungen Rheinland an der „Großen Berliner Kunstausstellung" teil. Bösken ist zu dieser Zeit eng mit J.B.H. Hundt und Gert Wollheim befreundet und pflegt Kontakte zum Ey-Kreis. Ein großer Erfolg ist für Bösken 1924 die „Große Düsseldorfer Kunstausstellung" im Kölner Messepalast, auf der er mit 27 Werken vertreten ist.
    Während der NS-Zeit werden etliche Arbeiten Böskens als „entartet" beschlagnahmt. Er erhält Ausstellungsverbot, arbeitet aber im Verborgenen weiter. In die Kriegszeit fällt die Scheidung von seiner Frau Irene. 1943 wird Böskens Atelier bei einem Bombenangriff zerstört. Mehr als 360 Bilder gehen in Flammen auf. Bösken wird daraufhin nach Westendorf in Tirol evakuiert.
    Nach Kriegsende beteiligt sich Bösken am kulturellen Wiederaufbau Düsseldorfs. Er sorgt für die Wiedereinführung der Künstlerhilfe und ist zeitweilig Präsident des Vorstands des Landesverbandes Bildender Künstler. Darüber hinaus verwaltet er bis 1961 das Archiv des Künstlervereins Malkasten. 1949 heiratet Bösken erneut. Mit seiner zweiten Ehefrau Margret Kayser bekommt er 1950 noch einen Sohn. Zu seinem 60. Geburtstag wird Bösken 1951 mit einer umfassenden Werkschau in der Düsseldorfer Kunsthalle geehrt.
    Lorenz Bösken stirbt am 8. September 1967 in Düsseldorf.
    Ausstellungen (DJR):
    DJR 1919, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 22. Juni – 20. Juli 1919 (Kat.-Nr. 14)
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1920, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 15. Mai – 03. Oktober 1920 (Kat.-Nr. 146)
    DJR auf der Großen Berliner Kunstausstellung 1922, Landesausstellungsgebäude am Lehrter Bahnhof, 20. Mai – 17. September 1922 (Kat.-Nr. 1072)
    Literatur:
    Lorenz Bösken. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen. Zum Gedächtnis an seinen 90. Geburtstag, Ausst.-Kat. Stadtmuseum Düsseldorf, Düsseldorf 1981.
GND-Nummer118512811
AKL-Nummer10131432