Objekte von: Gerhard Polt
Gerhard Polt studierte politischen Wissenschaften, Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität München sowie Skandinavistik und Altgermanisch in Göteborg.
Nach seiner Rückkehr nach München arbeitete Polt als Übersetzer, Lehrer und Dolmetscher. Polt begann seine Karriere mit einer Hörspielproduktion des Hessischen Rundfunks "Als wenn man ein Dachs wär' in seinem Bau". Darin spielte er die Rollen von mehr als 30 verschiedenen Personen, die durch Maßnahmen der Stadtsanierung aus ihrer angestammten Umgebung, der Münchner Amalienstraße, vertrieben werden. Seinen ersten Bühnenauftritt hatte Polt 1975 mit dem kabarettistischen Programm der Kleinen Nachtrevue in der Münchner Kleinen Freiheit. Es folgten große Publikumserfolge an den Münchner Kammerspielen (u. a. Diridari und Tschurangrati), die er mit Co-Autor und Regisseur Hanns Christian Müller realisierte und in denen u. a. auch Dieter Hildebrandt, Otto Grünmandl und Gisela Schneeberger mitwirkten.
Einem größeren Publikum wurde Polt durch seine zwölfteilige Sketchreihe Fast wia im richtigen Leben bekannt. Seine Partnerin in diesen vom Bayerischen Rundfunk produzierten und 1979 erstmals ausgestrahlten Sendungen war Gisela Schneeberger. Es folgten (ebenfalls in Zusammenarbeit mit Hanns-Christian Müller) Kinofilme wie Kehraus, Man spricht deutsh und Germanikus.
In seinen Rollen spielt Polt oft den engstirnigen und wenig reflektierenden Normalbürger, der mit der größten Selbstverständlichkeit gleichwohl seine Meinung kundtut. Dabei bedient er sich auch gern bestimmter Klischees, wie sie in der Folge der 68er-Bewegung üblich geworden waren: der dumpfbackige Katholizismus, besonders in Altötting, die Intoleranz der Deutschen, die deutsche Fremdenfeindlichkeit. Aber auch Intellektuelle, Beamte oder Politiker werden von ihm pointiert dargestellt.
Viele seiner Bühnenauftritte absolvierte Polt zusammen mit der Biermösl Blosn. 1990 wirkte er zusammen mit der Biermösl Blosn an dem Tote-Hosen-Album Auf dem Kreuzzug ins Glück mit. Am Ende des Jahres 2005 tourte er mit den Toten Hosen und der Biermösl Blosn durch verschiedene Theater und Opernhäuser und spielte unter der Regie von Hanns Christian Müller das Programm Abvent.
Anlässlich seines 70. Geburtstages zeigt das Literaturhaus München vom 2. März bis 10. Juni 2012 eine Ausstellung mit dem Titel "'Braucht's des?!' - Gerhard Polt zum 70sten" (Kuratorin: Sandra Wiest).
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Polt [Stand: Mai 2012]