Objekte von: Peter Paul Althaus
Peter Paul Althaus beginnt zunächst eine Apothekerlehre. Nachdem er aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt ist, gründet er mit seinem Bruder eine Heeresgutsammelstelle. Die Behörde wird zum Treffpunkt für junge Künstler und Literaten. Althaus studiert an der Universität Münster einige Semester Philosophie, Literatur- und Kunstgeschichte, befasst sich mit dem Theater und gibt Zeitschriften heraus.
Von 1916 bis 1933 arbeitet er für Albert Langens Zeitschrift Simplicissimus. 1922 zieht er nach München, unterstützt von der Entscheidung seiner Lebensgefährtin, der Lektorin Hilde Supan, die ihn in die Schwabinger Kreise einführt. Er befreundet sich u.a. mit Karl Wolfskehl und Joachim Ringelnatz, die Künstlerin Marietta di Monaco wird eine langjährige Weggefährtin. Mit Klaus und Erika Mann sowie Frank Wedekinds Kindern Pamela und Kadidja führt er außerdem kleine Hauskabaretts in Wedekinds Wohnung auf.
Ein erster Gedichtband mit dem Titel Jack der Aufschlitzer erscheint 1924, wegen der allzu drastischen Bilder von Rolf Schlichter wird das Buch jedoch verboten. Althaus arbeitet als Übersetzer und setzt sich mit mystischer Lyrik auseinander. Oft fährt er nach Frankreich, 23-mal nach England, 1928 unternimmt er eine Reise nach Mallorca. Geld verdient er mit Kolumnen zum Tagesgeschehen. Er selbst spricht von ¿Käsegedichten¿, die er als George on Zola oder F. R. de Brie unterzeichnet. 1928 kommt Das Vierte Reich. Eine Symphonie heraus. Seit Ende der 1920er Jahre schreibt er Hörspiele und Unterhaltungsprogramme für den Rundfunk.
1930 gründet der Dichter mit dem Publizisten Wolfgang von Weber, dem Pianisten Ludwig Kusche und anderen das Kabarett Zwiebelfisch; die Auftritte finden in der Gaststätte ¿Weißes Haus¿ in der Barerstraße statt. 1939 geht er als Chefdramaturg des ¿Deutschlandsenders¿ nach Berlin und wird, weil er seinen Gedichtband Das Vierte Reich Albert Einstein gewidmet hat, von Propagandaminister Joseph Goebbels 1941 entlassen. Althaus kämpft als Hauptmann im Zweiten Weltkrieg.
Über Starnberg gelangt er 1948 zurück nach München, ein Künstlertreff in der ¿Seerose¿ will das alte Schwabing wiederbeleben. Mit der Schauspielerin Trude Hesterberg und dem Schauspieler Gerd Fröbe eröffnet Althaus das Kabarett Monopteroß. Die ersten ¿Traumstadt¿-Gedichte werden 1951 veröffentlicht (In der Traumstadt), in den folgenden Jahren entstehen weitere Episoden um Dr. Enzian, seinen Diener Anatol und seine Köchin, die Witwe Winter. Althaus ist Mitglied in literarischen Zirkeln wie dem Seerosen- und dem Tukan-Kreis. Während sich Schwabing verändert, wird die ¿Traumstadt¿ zum Gegenentwurf des modernisierten Stadtteils.
Ende der 1950er Jahre zieht sich PPA, wie Althaus seine Texte signiert, in seine ¿Matratzengruft¿ zurück ¿ die nächsten sechs Jahre verbringt der kranke Dichter in einer Mansardenwohnung mit sieben Katzen.
Quelle: Monacensia Literaturarchiv und Bibliothek [https://www.literaturportal-bayern.de/autorenlexikon?task=lpbauthor.default&pnd=119089610 - Stand: September 2017]