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Alfred Sohn-Rethel

Andere Namen
  • Alfred Sohn-Rethel
1875 - 1958
BerufMaler
Biographie Junges Rheinland
  • Alfred Sohn Rethel wird am 8. Februar 1875 als Sohn des Malers Karl Rudolf Sohn und der Malerin Else Sohn-Rethel in Düsseldorf geboren. Seine Brüder sind Otto und Karli Sohn-Rethel, die ebenfalls Maler werden. Alfred Sohn-Rethel wächst in einem großbürgerlichen Umfeld auf und beginnt bereits im Kindesalter zu zeichnen und Mitglieder seiner Familie zu porträtieren. Mit 13 Jahren wird er an der Düsseldorfer Kunstakademie angenommen, wo er zwischen 1888 und 1892 Malerei studiert. Mit einem befreundeten Kommilitonen reist Sohn-Rethel im Herbst 1892 zu Studienzwecken nach Italien. Er hält sich bis 1894 in Venedig und am Gardasee auf. Im Sommer 1893 lernt er dort seine spätere Ehefrau Anna Julie Michels kennen, eine Enkelin des jüdischen Bankiers Albert Oppenheimer. Im Oktober 1896 heiratet das Paar in Hannover. 1897 zieht Sohn-Rethel mit seiner Frau nach Paris. Unterbrochen von einzelnen Aufenthalten in Düsseldorf und Hannover lebt er bis 1912 in Paris und Barbizon. 1909 gehört er zu den Mitbegründern des Sonderbundes. Er pflegt seit dieser Zeit engen Kontakt mit Alfred Flechtheim. 1912 zieht Sohn-Rethel mit seiner Frau und den drei gemeinsamen Kindern nach Berlin. Während des Ersten Weltkriegs wird er als Kriegsmaler an der Ostfront in Polen und Russland eingesetzt.
    1919 schließt sich Alfred Sohn-Rethel ebenso wie sein Bruder Otto dem Jungen Rheinland an. Er stellt bis 1922 zusammen mit der Künstlervereinigung aus. 1926 wird er Mitglied der Rheingruppe, mit der er im selben Jahr an der „Großen Kunstausstellung Düsseldorf" teilnimmt. Ab 1929 gehört Sohn-Rethel auch zu den Mitgliedern der Rheinischen Sezession, ist aber selbst auf keiner Ausstellung der Vereinigung vertreten. Im Januar 1932 hat er zusammen mit seiner Mutter und seinen beiden Brüdern eine Ausstellung in der Galerie von Alfred Fechtheim in Düsseldorf.
    Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten sehen sich Sohn-Rethels jüdische Ehefrau und die als „Mischlinge ersten Grades" geltenden Kinder zunehmenden Repressalien ausgesetzt. Sohn-Rethel wird dessen ungeachtet 1934 in die Reichskammer der bildenden Künste aufgenommen und kann seine künstlerische Arbeit fortsetzen. Seinen Söhnen gelingt die Flucht in die Schweiz, seine Tochter und seine Ehefrau werden durch den befreundeten Schauspieler Heinrich George vor der Verfolgung geschützt. Auf Druck des Regimes lässt Sohn-Rethel sich im Oktober 1937 von seiner Frau scheiden. Das Paar heiratet nach Kriegsende erneut und zieht nach Süddeutschland. Noch mit über Siebzig ist Sohn-Rethel zwischen 1950 und 1955 als Mal- und Zeichenlehrer in Sigmaringen tätig.
    Alfred Sohn-Rethel stirbt am 10. Dezember 1958 in Tübingen.
    Ausstellungen (DJR):
    DJR 1919, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 22. Juni – 20. Juli 1919 (Kat.-Nr. 475-477)
    Erste Wanderausstellung DJR, Ruhmeshalle Barmen, 02. – 30. November 1919 (Kat.-Nr. 139)
    Zweite Wanderausstellung DJR, Kunstmuseum Essen, 20. Januar – 20. Februar 1920 (Kat.-Nr. 139)
    DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1920, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 15. Mai – 03. Oktober 1920 (Kat.-Nr. 1228-1232)
    Frühjahrsausstellung 1921 der Künstlervereinigung „Das Junge Rheinland" in Nürnberg, Kunsthalle am Marientor, 06. Februar – 13. März 1921 (Kat.-Nr. 135)
    DJR 1921, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 27. Februar – 29. März 1921 (Kat.-Nr. 284)
    I. Internationale Kunstausstellung Düsseldorf im Hause Leonhard Tietz, 28. Mai – 03. Juli 1922 (Kat.-Nr. 371-372)
    RG auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1926, Städtischer Kunstpalast, 08. Mai bis Anfang Oktober 1926 (Kat.-Nr. 424-425)
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