Objekte von: Sophie von La Roche
Sophie von La Roche 1730 – 1807
Schriftstellerin
Als erstgeborenes Kind einer wohlhabenden Arztfamilie genießt die 1730 als Marie Sophie Gutermann geborene Schriftstellerin eine sorgfältige Bildung und Erziehung. Doch trotz der aufgeklärten Verhältnisse, in denen sie aufgewachsen ist, haben Pietismus und Frömmigkeit des Vaters großen Einfluss auf ihren Lebensweg.
Nach einer ersten, auch aus religiösen Gründen gescheiterten Verlobung verliebt sie sich in ihren Cousin, den späteren Schriftsteller Christoph Martin Wieland. Obwohl auch diese Verbindung von Sophie La Roches Vater aufgelöst wird, bleibt die innige Freundschaft doch bis ans Lebensende bestehen. Wieland wird später zum Herausgeber ihrer Werke.
1753 heiratet La Roche schließlich, zwar standesgemäß, jedoch mehr aus Vernunftgründen den damaligen Mainzer Hofrat Georg Michael La Roche. Damit begründet sie ihr Leben in gehobener bürgerlicher Gesellschaft. Aus der Ehe gehen acht Kinder hervor. Damit hatte sie nun die vielfältige Pflichten Mutter, Salondame und Gesellschafterin für die Gäste ihres Mannes zu erfüllen.
Ihre schriftstellerische Laufbahn beginnt Sophie von La Roche erst im Alter von 41 Jahren. Mit ihrem Roman „Geschichte des Fräuleins von Sternheim“ findet sie als erste deutsche Schriftstellerin allgemeine Anerkennung in der literarischen Öffentlichkeit. Das Werk wird zum Kultbuch der Epoche der Empfindsamkeit und prägt den Typus des weiblichen Briefromans. Auch La Roche selbst unterhält eine ausgeprägte Brief-Korrespondenz. Neben ihrem Umfangreichen erzählerischen Werk betätigt sich die Schriftstellerin auch als Publizistin und gibt die erste in Deutschland von einer Frau herausgegebene Zeitung für Frauen mit dem Titel »Pomona für Teutschlands Töchter« heraus.
Im Alter kümmert sich Sophie von La Roche um ihre Enkel, die Kinder ihrer früh verstorbenen Tochter Maximiliane. Bettina von Arnim verbringt so einige Jahre bei ihrer bekannten Großmutter. Anfang 1807 stirbt Sophie von La Roche in Offenbach.