Skip to main content

Wolfgang Borchert

Andere Namen
  • Wolfgang Borchert
1921 - 1947
GeschlechtMännlich
BerufSchriftsteller
BerufSchauspieler
BiographieWolfgang Borchert

20.5.1921-20.11.1947

Beruf: Schriftsteller
Geschlecht: Männlich

Geburtsort: Hamburg
Sterbeort: Basel



Wolfgang Borchert wird am 20. Mai 1921 als Sohn eines Lehrers und einer Schriftstellerin geboren. Er beginnt 1939 eine Buchhändlerlehre und nimmt nebenbei privaten Schauspielunterricht. Nach einem Engagement am Theater Lüneburg wird Borchert 1941 zum Militär eingezogen. 1942 wird er als Soldat schwer verletzt und gerät unter Verdacht der Selbstverstümmelung. Im selben Jahr wird er wegen Wehrzersetzung angeklagt, sitzt drei Monate in Untersuchungshaft und wird dann freigesprochen. Es kommt zu einer erneuten Anklage wegen staatsfeindlicher Äußerungen. Borchert wird zu einer Haftstrafe und anschließender Frontbewährung verurteilt. Ende 1942 Fronteinsatz in Russland. Nach überstandener Gelbsucht und Fleckfieber Anfang 1943 wird Borchert erneut verhaftet, wegen des Erzählens politischer Witze. Er verbringt neun Monate in Untersuchungshaft und wird schließlich zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Nachdem er im September 1944 zur Frontbewährung entlassen wird, gerät er im März 1945 in französische Gefangenschaft. Borchert kann fliehen und kehrt im Mai 1945 nach Hamburg zurück. Der mittlerweile schwerkranke Borchert arbeitet als Regieassistent am Hamburger Schauspielhaus, als Kabarettleiter und Regisseur in Westerland. Ende 1945 wird er ins Krankenhaus eingeliefert. Im Frühjahr 1946 wird er als unheilbar entlassen. Im Herbst 1947 begibt er sich zu einem von Freunden ermöglichten Kuraufenthalt in der Schweiz und stirbt am 20. November 1947 im Clara-Spital in Basel.
Borcherts Lyrik ist trübsinnig und bedrückend, seine Erzählungen sind hingegen dynamisch. Er entspringt einer jungen Kriegsgeneration, die heimatlos und entwurzelt in Ruinen zurückkehrt. Borchert versucht als einer der ersten seine Erfahrungen des Krieges und der Nachkriegzeit literarisch zu verarbeiten.

Werke u.a.:
- Laterne, Nacht und Sterne. Gedichte um Hamburg. 1946.
- Die Hundeblume. Erzählungen aus unseren Tagen. 1947.
- An diesem Dienstag. Neunzehn Geschichten. 1947.
- Draussen vor der Tür. Ein Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will. 1947.
- Das Gesamtwerk. 1957.
- Die traurigen Geranien und andere Geschichten aus dem Nachlaß. 1962.

Quellen:
- Arnold, Heinz Ludwig (Hrsg.): Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG). edition text+ kritik.
- von Wilpert, Gero u.a. (Hrsg.): Lexikon der Weltliteratur. Biographisch-bibliographisches Handwörterbuch nach Autoren und anonymen Werken. Bd.1. Deutscher Taschenbuch Verlag. München 1997.
- Killy, Walther (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). Bd.2. K.G. Saur. München 1999.

SterbeortBasel
GeburtsortHamburg