Karl Heinz Bischoff
- Karl Aich
- Veit Bürkle
- Karl Heinz Bischoff
DE, 1900 - 1978
GeschlechtMännlich
BerufSchriftsteller
BerufVerleger
Bischoff arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg als Buchhändler in Wien. Im Mai 1933 wurde Bischoff Mitglied der NSDAP. Ab 1934 war Bischoff Kreiskulturwart der NSDAP in Bremen, danach bei der Reichsschrifttumskammer Fachreferent in der Abteilung III, die für Buchhandelsfragen zuständig war und ab 1936 offiziell unter der Bezeichnung "Gruppe Buchhandel" firmierte. Hier kümmerte sich Bischoff im Kammerreferat III Z "um zentrale literatur- und wirtschaftspolitische Zuständigkeiten: 'Nichtarierfragen', Führung der 'Liste 1 des schädlichen und unerwünschten Schrifttums', Sperranordnungen und Ausnahmeanträge betreffend Neugründung oder Erweiterung von Buchhandels betrieben, die fachliche und politische Schulung von Jungbuchhändlern, Buchvertretern und Leihbuchhändlern" (Jan-Pieter Barbian: Literaturpolitik im "Dritten Reich" Institutionen, Kompetenzen, Betätigungsfelder, München 1995, S. 217), auch leitete er die "Gruppe Lektoren". Im Herbst 1941 schied er aus der Kammer aus und übernahm den "arisierten" Paul Zsolnay Verlag, der ab 1942 in Karl H. Bischoff Verlag umbenannt wurde.
Bischoff war auch selbst als Schriftsteller tätig und veröffentlichte unter dem Pseudonym Veit Bürkle Erzählungen und Romane, die zur Zeit des Nationalsozialismus erfolgreich waren. 1937 erhielt er den Schwäbischen Dichterpreis. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden seine Schriften "Bis zur Heimkehr im Sommer (1936)" und "Laßt das Frühjahr kommen! (1944)" wurden nach Kriegsende in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt. Bischoff war in der Folge als Vertragsbuchhändler in seiner Heimatstadt Laichingen tätig, hier wurde er im Juni 1965 zum Ehrenbürger ernannt. 1957 schlossen Paul von Zsolnay und Karl H. Bischoff einen Vergleich geschlossen, mit dem alle gegenseitigen Ansprüche als erledigt erklärt wurden.
Werke
Bis zur Heimkehr im Sommer 1936
Stimme des Herzens. Liebesgeschichten und Liebesgedichte der Zeit (Hg.) 1938
Buch, Bücher, Politik. Das Buch als Tat. Der Verleger als Politiker im Licht und Schatten des 19. Jahrhunderts 1938
Die Muschel 1938.
Das Berufsbild des Buchhändlers 1939
Heimat ohne Ende. 2 Kalendergeschichten 1939
Bis zur Heimkehr im Sommer 1939
Oestergaard 1939
Laßt das Frühjahr kommen! Eine Menschengeschichte aus unserer Zeit 1940
Schiller 1940
Die Bahn des hellen Scheines. Eine Erzählung 1940
Der Gänsejäger. 4 Erzählungen aus dem Flachland 1940
Das größere Glück. Eine Liebesgeschichte 1941
Der Schelmensack. Alte deutsche Schelmen-, Narren- und Fürwitzgeschichten, für Erwachsene neu erzählt 1941
Das Land des güldenen Kaziken 1941
Rebell Schiller 1941
Bernardo Philippi oder Die Begegnung mit der wilden Erde 1942
Erdmann Staellbommer 1942
Florelle. Zeichnungen von Max Unold 1943
Der starke graue Wildkater 1943
Das Haus "Zum Stempel" 1943
Frühe Liebesgeschichte um Karl May 1943
o Heimat ohne Ende. 3 Erzählungen 1952
Der römische Waldbrunnen. Ein Sommer mit Klara 1956
Urban und die lange Weberschaft 1964
Quellen
Wikipedia; Murray G. Hall: Der Paul Zsolnay Verlag. Von der Gründung bis zur Rückkehr aus dem Exil, Tübingen 1994; Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945?, Frankfurt am Main 2007; Jan-Pieter Barbian: Literaturpolitik im "Dritten Reich". Institutionen, Kompetenzen, Betätigungsfelder, München 1995.
GND-Nummer104834668
Nationalität: DE
1889 - 1942
Nationalität: DE
DE, 1868 - 1952