Skip to main content

Objekte von: Carl Salm

Künstler*inneninfo
Carl Salm1888 - 1939

Carl Salm *16.09.1888 in Köln +1939 in Köln

Der schwer körperbehinderte handlose Carl Salm war weitgehend Autodidakt. Neben seiner Lyrik umfasst sein Oeuvre kultur- und literaturgeschichtliche Werke, insbesondere aber war er als Herausgeber und Publizist der Reihe "Flugblätter rheinischer Dichtung" (1913 -?) tätig, die zunächst im Verlag der Buchhandlung J.G. Schmitz (Köln), später in Salms eigenem Verlag veröffentlicht wurde. Die Reihe, die über Köln hinaus Anerkennung erfuhr, ist neben Saalecks "Strombüchern" als wichtiges Forum rheinischer Lyrik zu nennen. 1918 begann Salm eine zweite Reihe: "Die westfälische Dichtung in Flugblättern". In der Zeit des Nationalsozialismus überzeugter Parteigänger der herrschenden Doktrin, was sich unter anderem in seinen Beiträgen für den „Westdeutschen Bebachter“ niederschlug.

Richard Wenz beschreibt Salm in seiner Einleitung zu Salms Gedichtzyklus "Aus hohen Sommertagen" wie folgt: "Carl Salm ist am 16. September 1888 in Köln geboren. In dem jungen Dichter pulst ein leidenschaftliches Leben. Es ist noch nicht lange her, da formte er es zum Pathos der üblichen Jünglingspoesien oder bannte seine Gedichte in Versgebilde einer dröhnend balladesken Art. Bei den lyrischen Neutönern fand er eine Form, die vielleicht noch nicht die eigene ist, die aber sein erregtes Blut in die drängende Fülle seelischen Lebens bändigt. Und nun gelingen ihm Verse voll Glut und Schönheit. Aber alles Laute und Grelle ist gedämpft zu weicher Musik, zu melodischen Klängen. Auch steht zu erwarten, daß seine intensive Schaukraft sich von dem eigenen Innern noch mehr auf das Entferntere einstellen lernt und daß der verheißungsvolle Stimmungs- und Sprachkünstler so auch zum sicheren Gestalter reift."

(Quelle: Salm, Carl: Aus hohen Sommertagen, Köln 1913, S. 2)

Werke (Auswahl)

Leben und Weben (Gedichte, 1909)

Aus hohen Sommertagen (Gedichte, 1913)

Die frühen Stunden (1913)

Eine heiße Sehnsucht singt (Gedichte, 1914)

Kriegsgedichte. Lieder von Kaiser, vom Krieg, vom Sieg und von den Soldaten (1914)

Befreiung (1915)

Deutsches Hoffen (1915)

Über Sieg und Tod (1915)

Der Fliegerleutnant und die Gräfin St. Hilaire (1916)

Geist der Tat (Kriegsgedichte, 1916)

Fülle des Lebens (Gedichte, 1917)

Du bist mein hohes Lied (1921)

Der neue Mensch (1922)

Herausgaben

Flugblätter rheinischer Dichtung (16 H., 1913-1918)

Die westfälische Dichtung in Flugblättern (7 H., 1917-1919)

Rheinische Dichtung in Flugblättern (7 H. 1917-1919)

Das Schneider-Clauß-Buch (1921)

Das Kabarettbuch (1922)

Pressestimmen:

"Seine Dichtungen atmen Gefühl und Wärme und zeigen gute Gedanken. Es sind in der Hauptsache Naturstimmungen die einen abgerundeten und plastischen Ausdruck gefunden haben und in die sich allerhand persönliche Reflexionen verweben. Wo die Verse von Abende und Nacht, von Liebe und sieghaften Träumen reden, sind sie am ursprünglichsten und echtesten. - Salm ist eine beachtenswerte, strebsame Begabung, der bei genügender Selbstzucht seine lyrischen Fähigkeiten zweifellos zu einer schönen Entwicklung bringen wird. Der reizvolle Zyklus 'Aus hohen Sommertagen aus jüngster Zeit' bringt dafür den besten Beweis." (Quelle: Stadtanzeiger zur Kölnischen Zeitung).

"C. Salm, ein Kölner Schriftsteller, veranstaltete am Donnerstag im Isabellensaal einen Vortrag eigener Dichtungen. Dem lebhaften Beifall, den die zahlreichen Erschienenen spendeten, kann sich auch das kritische Ohr anschließen. Denn C. Salm ist zweifellos ein Talent, daß über Ideen, Empfindungen und Technik verfügt. Er ist Lyriker, nur Lyriker, als solcher schafft er fein beobachtete, zartempfundene Stimmungsbilder. - Angenehm berührt das Verständnis, mit dem Salm dem modernen Leben gegenübersteht." (Quelle: Unsere Zeit)

"'Großstadtbilder' zeugten von offenem Blick für soziale Probleme, wie Salm auch Sinn für Witz und Humor besitzt." (Quelle: Kölnische Volkszeitung)

"Wenn man C. Salm's Gedichte hört und an ihnen sich zurückleitet zu dem Wesensgrund, aus dem sie entstehen, so stößt man auf ein starkes Lebensgefühl, daß voll Feuer und Leidenschaft dahinstürmt; es wird eingedämmt, bewußt niedergehalten durch die Reflexion. - Am stärksten und ursprünglichsten wirkte der Zyklus 'Aus hohen Sommertagen'. In ihr abstrahiert sich am klarsten der Gedanke, der in allen Dichtungen schwingt: die Lebensbejahung, die über das Werden hinaus den Tod sieht und im Vergehen wieder ein neues Leben, der ewige Kreislauf des kosmischen Wirkens."

(Quelle: Kölner Tageblatt, zitiert nach: Salm, Carl: Aus hohen Sommertagen, Köln 1913, S.15)

Mehr anzeigenWeniger anzeigen
Sortieren:
Filter
21 Ergebnisse