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Objekte von: Joachim Gottschalk

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Joachim Gottschalk1904 - 1941

Joachim Gottschalk fährt nach dem Abitur mehrere Jahre zur See, ehe er 1926 beginnt, privaten Schauspielunterricht zu nehmen. 1927 erhält er sein erstes Engagement an der Württembergischen Volksbühne, einer in Stuttgart beheimateten Wanderbühne. Hier lernt er die Schauspielerin Meta Wolff kennen, die er 1930 in Halberstadt heiratet. Im Februar 1933, als Gottschalk am Alten Theater in Leipzig engagiert ist, wird der Sohn Michael geboren. Nach der Geburt des Sohnes kann Meta Gottschalk schon nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten, da sie Jüdin ist.

Ab 1934 ist Joachim Gottschalk an den Städtischen Bühnen in Frankfurt am Main engagiert. Er spielt dort mit großem Erfolg, auch bei den berühmten Römerberg-Festspielen. Ende 1937 setzt eine von der NSDAP gesteuerte Kampagne gegen den "jüdisch versippten" Künstler ein, die mit einer vorzeitigen Entlassung am Frankfurter Schauspiel endet. Gottschalk fährt nach Berlin zu einem Gespräch mit Gustaf Gründgens. Als dieses vertagt wird, geht er zunächst zum Intendanten der Volksbühne Eugen Klöpfer, der mit dem Schauspieler sofort einen Vertrag abschließt. In der Reichshauptstadt wird Gottschalk schnell zum Publikumsliebling, er nimmt erste Filmangebote an. Seine Familie schirmt er vor der Öffentlichkeit behutsam ab. Er spielt in den durchweg erfolgreichen Filmen stets Hauptrollen und dreht mit Herta Feiler, Paula Wessely, Ilse Werner und viermal mit Brigitte Horney.

Als sich Gottschalk - trotz der massiven Drohungen des Propagandaministeriums - standhaft weigert, Frau und Kind im Stich zu lassen, ergeht im Frühjahr 1941 dann die Weisung, Gottschalk nicht mehr im deutschen Film zu beschäftigen. Auch an der Volksbühne wird er deutlich weniger beschäftigt und darf bereits zugesagte Rollen doch nicht spielen.

Im Spätherbst 1941 fassen die Gottschalks den Entschluss, gemeinsam mit ihrem Sohn aus dem Leben zu scheiden, was sie in der Nacht vom 5. auf den 6. November 1941 in die Tat umsetzen.

Quelle: Studioausstellung "Verehrt - Verfolgt - Vergessen : Joachim Gottschalk (1904-1941)". Theatermuseum Düsseldorf, 8.11.2011-11.3.2012.

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