Objekte von: Barbara Rütting
Barbara Rütting floh bei Ende des 2. Weltkriegs kurz vor dem Abitur nach Dänemark. Sie arbeitete dort als Dienstmädchen in einer Bibliothek und als Fremdsprachenkorrespondentin in Kopenhagen.
1951 kehrte sie nach Berlin zurück und wurde Schauspielerin. Sie debütierte 1952 und wurde für ihre ersten größeren Filmrollen mit den Bundesfilmpreis als beste Nachwuchsschaupielerin ausgezeichnet. Sie spielte die Hauptrolle in insgesamt 45 Filmen, später auch in Fernsehserien.
1970 erschien Rüttings erster Roman Diese maßlose Zärtlichkeit. Es folgten zahlreiche Ratgeber, Koch- und Kinderbücher sowie Autobiografien.
In den 1980er Jahren beendete Barbara Rütting ihre Schauspielkarriere und konzentrierte sich auf ihr politisches Engagement für Umweltschutz, Menschenrechte und Tierrechte. Am Schwarzen Meer in Bulgarien und in einer russischen Klinik für strahlengeschädigte Kinder der atomaren Katastrophe von Tschernobyl führte sie Vollwertkochkurse durch und organisierte Hilfsprojekte. Barbara Rüttings Erfahrung mit Vollwerternährung ist auch die Basis eines nach ihr benannten, mit Kümmel, Fenchel und Koriander gewürzten Bio-Vollkornbrots, für das sie mit ihrem Konterfei als Bio Barbara-Rütting-Brot warb.
1982 erfolgte ihr Eintritt bei den Grünen; sie war befreundet mit Petra Kelly, Gert Bastian und Robert Jungk. 1996 schrieb sie einen Offenen Brief an Jutta Ditfurth, in dem sie deren Kritik an Max Otto Bruker als verleumderisch ablehnte. Wegen der Zustimmung der Grünen unter Joschka Fischer zum Einsatz im Kosovokrieg trat sie aus der Partei aus, doch Renate Künasts Einsatz für Tierschutz veranlasste sie, wieder einzutreten.
2003 wurde sie von den Grünen im Chiemgau (wo sie seit 1999 lebte) gebeten, für den Bayerischen Landtag zu kandidieren. Über die oberbayerische Bezirksliste zog sie im Alter von 75 Jahren als Abgeordnete in den Landtag ein und wurde Alterspräsidentin. Obwohl 2008 für eine weitere Legislaturperiode wiedergewählt, erschien ihr die parlamentarische Arbeit zunehmend sinnlos. Hinzu kam die Zustimmung der Grünen zum Afghanistaneinsatz, der für sie als Pazifistin untragbar war. Sie gab ihr Landtagsmandat zurück und trat erneut aus der Rütting unterstützte von 2006 bis 2014, an der Seite des Tierschutzaktivisten Stefan Bernhard Eck, die Kleinpartei Tierschutzpartei. Ende 2016 trat sie in die neu gegründete V-Partei³ (Partei für Veränderung, Vegetarier und Veganer) ein. Sie kandidierte auf Listenplatz 2 der bayerischen Landesliste für die Bundestagswahl 2017 und holte in ihrem Heimatort das beste Zweitstimmenergebnis der Partei.
Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_R%C3%BCtting [Stand: April 2020]