Objekte von: Wim Vandekeybus
Wim Vandekeybus wuchs auf dem Land auf. Er studierte zunächst Psychologie, kam über einen Workshop bei dem flämischen Theaterregisseur und -autor Paul Peyskens zum Theater. Tanzkurse in Klassik, Modern und Tango folgten, und schließlich begann er sich auch für Film und Fotografie zu interessieren. 1985 nahm Vandekeybus erfolgreich an einer Audition bei Jan Fabre teil und ging anschließend mit dem Stück "The Power of Theatrical Madness", in dem er einen der beiden nackten Könige darstellte, auf Welttournee. In dieser Zeit lernte er den Maler und Fotografen Octavio Iturbe in Madrid kennen, der später ein wichtiger Partner seines künstlerischen Schaffens wurde. Es war 1986, als sich Wim Vandekeybus für einige Monate mit einer Gruppe junger, unerfahrener TänzerInnen nach Madrid zurückzog, um an seiner ersten Produktion zu arbeiten. Unter dem Namen "Ultima Vez" - was im Spanischen "das letzte Mal" bedeutet - gründete er seine eigene Kompanie und feierte ein Jahr später mit "What the Body Does Not Remember" im Toneelschuur in Haarlem (Niederlande) Premiere. Damals flogen Körper und Steine durch die Luft - im letzten Moment aufgefangen von den Kollegen. Jede Gestik musste auf den Zeitpunkt genau eingehalten werden. Die PerformerInnen setzten ihr Vertrauen in die Sache und verließen sich auf ihren Instinkt.
Seitdem kreierte Wim Vandekeybus ca. 20 Performances mit wechselnder internationaler Besetzung und realisierte fast genauso viele Filme und Videoproduktionen, wobei Musik von Anfang an ein eigener und wichtiger Teil seiner Stücke war. Die Kompositionen sind unter anderem Peter Vermeersch, Thierry De Mey, David Byrne, Marc Ribot, Charo Calvo, Eavesdropper sowie David Eugene Edwards. ährend sich seine ersten Produktionen durch den fehlenden Handlungsstrang auszeichneten, kamen in seinen späteren Kreationen immer mehr narrative und theatralische Elemente hinzu: Texte, aber auch literarische, mythologische und philosophische Anspielungen.
Quelle und weitere Informationen: http://www.impulstanz.com/ [Stand: Dezember 2010]