Objekte von: Karl Jenkins
Karl Jenkins (* 17. Februar 1944 in Penclawdd, Wales) ist ein walisischer Keyboarder, Oboist, Saxophonist und Komponist.
Karl Jenkins wurde bekannt durch seine Mitgliedschaft in den Gruppen Soft Machine und Adiemus. Sein Einstieg in das professionelle Musik-Business gelang ihm 1970 mit der Formation Nucleus, der Band des Trompeters Ian Carr. Die Formation war dem Jazzrock von Miles Davis stark verbunden. Zur Band gehörten in den ersten Jahren außerdem der Schlagzeuger John Marshall und der Gitarrist Chris Spedding. Neben dem Bandleader war Jenkins hier der wichtigste Ideengeber. Seine Komposition "Torrid Zone" deutete schon seinen späteren Stil an. Typisch sind die durchgehend ostinaten Bass-Riffs, über die Bläser und manchmal auch Keyboards langgezogene Melodielinien von sphärischem Charakter ausbreiten. Ebenfalls bezeichnend für Karl Jenkins sind balladenhafte Themen mit überraschend harmonischen Wendungen wie "Crude Blues Part 1", auf dem Jenkins (wie auch auf Keith Tippetts Septober Energy) auch auf der Oboe brilliert, was im damaligen Rockjazz-Bereich sehr ungewöhnlich war.
1972 wechselte er zu Soft Machine. Auch hier stieg er neben Bandchef Mike Ratledge zum wichtigsten Komponisten auf und ersetzte ihn außerdem nach dessen Band-Ausstieg im Jahr 1976 an den Keyboards. Jenkins traf hier wieder auf John Marshall, mit dem er die Gruppe maßgeblich bis zu ihrem letzten LP-Projekt "The Land Of Cockayne" führte. Jenkins ließ sich außerdem von den Minimal-Music-Experimenten der Band zu eigenen Stücken inspirieren. Ratledge und Soft Machine Bassist Hugh Hopper hatten sich beeinflusst von Terry Riley, Steve Reich und anderen zeitgenössischen Komponisten bereits intensiv mit Tape Loops befasst, die in Stücken wie "Outbloody Rageous" mit repetitiven Tonfolgen eine Trance-Atmosphäre erzeugten. Statt Tape Loops schichtete Jenkins mehrere manuell gespielte E-Pianos in Stücken wie "Soft Weed Factor", "Penny Hitch" und "The Floating World" übereinander, um meditative Klangbilder zu erzeugen. Die Soft Machine LPs "Seventh" und "Bundles" tragen maßgeblich Karl Jenkins kompositorische Handschrift. Gleiches gilt für die folgenden Alben "Softs" und "Alive And Well Recorded In Paris".
In den achtziger Jahren verfasste er überwiegend Werbemusiken (z. B. die berühmte Streichersuite "Palladio" - inspiriert von Bauten des Renaissance-Architekten Andrea Palladio in Venedig - für die Diamantenwerbung). Im Jahrzehnt darauf gelangen ihm mit dem Ensemble Adiemus große Erfolge. Hier führte er mit breit und konzertant angelegten Chor-Arrangements seine musikalischen Erfahrungen zusammen, die von Pop über Symphonik und geistliche Chormusik (Requiem) bis hin zu ethnischer Musik reichten. Er erfand eine bedeutungslose Sprache speziell für Gesang geeignet, die nicht mit Inhalten von der Stimmung ablenken sollte.
Zur Zeit des Kosovo-Krieges schuf er sein Werk "The Armed Man - A Mass for Peace", welches im April 2000 in der Royal Albert Hall in London uraufgeführt wurde. Basierend auf einem französischen Lied "L'Homme Armé" aus dem 15. Jahrhundert wurden Texte aus verschiedenen Religionen und Epochen in äußerst eindrucksvoller Weise vertont.
2005 erstellte er den Soundtrack zu dem historischen Drama "River Queen" des neuseeländischen Regisseurs Vincent Ward. 2007 war er maßgeblich an Mike Oldfields neuem Album "Music of the Spheres" beteiligt, welches im März 2008 erschien. Ebenfalls im März 2008 erschien sein neuestes Werk "Stabat Mater"
Quelle: http://www.de.wikipedia.org (Stand: Nov. 2009)