ObjektnummerTMIN_1994-1995 Düsseldorf10
Der neue Menoza
Untertiteloder Geschichte des cumbanischen Prinzen Tandi
Autor*in
Jakob Michael Reinhold Lenz
(1751 - 1792)
Theater
Düsseldorfer Schauspielhaus
(gegründet 1951)
Regie
Werner Schroeter
(1945 - 2010)
Ausstattung
Alberte Barsacq
(1979 - 2011 (Wirkungsdaten))
Dramaturgie
Christine Besier
Datierung15.10.1994 (1994/1995)
BeschreibungInhalt: Hauptmann von Biederling hat daheim in Naumburg einen neuen guten Freund zu Besuch – den Grafen Camäleon. Zum Vorteil des Hauptmanns wollen beide ein „ökonomisches Projekt“ realisieren. Der Graf ist auf der Flucht, weil er einen anderen Grafen erschossen hat und verbirgt sich gerade bei den Biederlings. Ein Calmuckenprinz namens Tandi, auf der Durchreise während einer Europatour, macht auch noch in Naumburg Halt. Als der Hauptmann seiner Gattin ankündigt, er erwarte überdies seinen alten Freund von Zopf aus Triest, begehrt Frau von Biederling auf. Gerade dieser von Zopf, der Schuld am Tode ihres Sohnes habe, sist ihr nicht willkommen. Aber Herr von Biederling lässt die Einwände seiner Frau nicht gelten.
Wilhelmine, die Tochter des Hauses, hat auf einmal zwei Verehrer, die um ihre Hand anhalten – den Grafen und den Prinzen. Für welchen soll sie sich entscheiden? Die Eltern überlassen der Tochter die Wahl. Wilhelmine schwankt. Zunächst möchte sie ledig bleiben, doch dann gesteht sie dem Prinzen ihre Liebe. Das junge Paar wird sogleich ohnmächtig vor Glück. Der Graf aber gibt sich nicht geschlagen, will das Mädchen ehelichen und prügelt sich deshalb mit dem Hauptmann.
Wilhelmine und Prinz Tandi heiraten. Herr von Zopf, soeben angekommen, eröffnet dem frisch gebackenen Ehemann, er sei Biederlings Sohn und somit Wilhelmines Bruder. Herr von Zopf hatte einst den Sohn der Biederlings mit nach Smyrna genommen. Von dieser Orientreise war der Knabe nie zurückgekehrt.
Parallel zu der Liebesgeschichte wird eine Intrige gesponnen, in der der Graf verwickelt war und ist. Donna Diana, eine spanische Gräfin, mit ihrer getreuen Amme Babet in Dresden weilend, verfolgt die haarsträubenden Ereignisse in Naumburg genau. Als dem Grafen „rechtmäßige angetraute“ Frau muss Diana nun fürchten, auf Betreiben des schnöden Ehegespons' vergiftet zu werden. Ungeheuerlich: Diana war von Camäleon war Diana daheim in Spanien verführt worden, hatte die eigenen Eltern bestohlen und den Vater dem Grafen vergiftet.
Der Prinz geht nach Leipzig und lässt Wilhelmine in Naumburg zurück. Die liebt ihn noch immer. Frau von Biederling schimpft den Flüchtling einen Unmenschen. Der einzige Sohn macht sich aus dem Staub, ohne die Mutter zu sehen. Die Mutter überredet die Tochter, den Gatten zu hassen, damit sie ihn vergessen kann.
Babet, inzwischen mit ihrer Herrin Donna Diana bei den Biederlings auch noch in Naumburg angereist, setzt Wilhelmine ins Bild. Die Amme Babet hatte seinerzeit in Dresden die Säuglinge Diana und Wilhelmine vertauscht. Wilhelmine ist in wirklichkeit die Tochter eines spanischen Grafen, eines gewissen Aranda Velas, der in diplomatischen Diensten bei Hofe weilte. Frau von Biederling reiste ihrem Gatten, dem Hauptmann, auf den schlesischen Kriegsschauplatz nach und ließ ihr Neugeborenes in Dresden zurück. Als die Biederlings dann in die sächsische Metropole zurückkehrten, bekamen sie das falsche Baby – ein kränkelndes. Familie Velas behielt das kerngesunde Kind.
Wilhelmine und der Prinz sind keine Geschwister, aber der Prinz und die Donna.
Diana kehrt den Spieß um und sticht auf ihren Gatten ein. Er kann sich noch das Messer aus der Wunde ziehen und wird verbunden.
Für Wilhelmine und den Prinzen gibt es ein Happyend.
Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Der_neue_Menoza [Stand: Oktober 2018]
KlassifikationInszenierung
Spielstätte
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungNeuinszenierung
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
TM Inszenierung