ObjektnummerP 2005-1229
Urnenförmige Silberdeckeldose
ObjektbezeichnungDose
Künstler*in
Unbekannt
DatierungWohl 1. Hälfte 20. Jahrhundert
Material/TechnikSilber, getrieben, graviert und punziert
MaßeH 7, D 6 cm, Gewicht: 55 Gramm
BeschreibungDiese Deckeldose ist urnenförmig und achteckig. Dies heißt, sie verfügt über einen bauchig geschweiften Gefäßkörper, zudem über einen steil abgeschrägten, eingezogenen Fuß. Ihr in einer flachen Spitze zulaufende Deckel ist durch runde, pagodenartige Dekorationsmuster geprägt, während die Gefäßkörperwandung zweireihig in einzelne Nischen und Doppelrippen aufgeteilt ist. Deren große Felder sind mit Blütenmotiven und mit abstrakten Zeichen dekoriert. Auch der Dosenboden ist mit einer Blütendarstellung verziert. Es ist anzunehmen, dass diese detailreich und sehr gut gearbeitete Deckeldose als Behältnis für zerkleinerte Betelnüsse,* Kalk oder für Geschmackszusatzstoffe im Zusammenhang eines Betelnuss-Gebrauchs diente.
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Die Samen der Betelnuss-Früchte der in fast allen tropischen Gebieten in Asien vorkommenden Betelnusspalme (Areca catechu) werden überwiegend von Männern konsumiert.
Die für diesen Zweck zerkleinerten Betelnusssamen werden mit auf Blättern aufgebrachtem, gelöschtem Kalk sowie mit Geschmackszusatzstoffen - zum Beispiel mit Pfefferminze oder mit Kau-Tabak vermischt - und über Stunden im Munde gehalten. Der dabei entstehende Speichel ist Rot gefärbt und wird regelmäßig an allen Orten ausgespuckt.
Der Betelnusskonsum hat durch den Wirkstoff Arecolin eine leicht anregende Wirkung, zudem mildert er ein etwaiges Hungergefühl. Der Genuss ist aber vor allem wegen des drohenden Mundschleimhaut- und Zahnverfalls bedenklich und daher potentiell stark gesundheitsschädlich. Nach langem Gebrauch verfärben sich als sichtbares Ergebnis die Zähne tief-schwarz. Dennoch ist der Betelnuss-Gebrauch fast überall in Asien, besonders in ländlichen Gebieten, noch immer sehr populär.
W. Alberg
KlassifikationAngewandte Kunst / Kunstgewerbe - Alltags- und Gebrauchsgegenstand
Entstehungsort
Copyright DigitalisatKunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
Literatur/QuellenGisela Völger: Rautenstrauch-Joest-Museum - Südostasiatisches Silber - Sammlung Siegel, Köln 1984In Sammlung(en)
Institution
Kunstpalast
ProvenienzSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004
wohl 19. Jahrhundert
wohl 2. Hälfte 19. Jahrhundert