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Unbekannt (Künstler*in), Sadakshari-Avalokiteshvara, der Bodhisattva des Mitgefühl, auf doppeltem Lotussockel, 18. Jahrhundert
Sadakshari-Avalokiteshvara, der Bodhisattva des Mitgefühl, auf doppeltem Lotussockel
Sadakshari-Avalokiteshvara, der Bodhisattva des Mitgefühl, auf doppeltem Lotussockel
Kunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011

Sadakshari-Avalokiteshvara, der Bodhisattva des Mitgefühl, auf doppeltem Lotussockel

ObjektbezeichnungSkulptur
Künstler*in
Datierung18. Jahrhundert
Material/TechnikBronze, feuervergoldet und mit Türkisen und Lapislaszulie besetzt
MaßeH 19, B 16,7, T 11,2 cm
BeschreibungAvalokiteshvara gilt als der bevorzugt verehrte und damit wichtigste Bodhisattva im Kanon des Mahayana-Buddhismus. Der hier vierarmige Sadakshari-Bodhisattva ist an seinen Attributen, dem Lotus* in der linken und der in diesem Beispiel fehlenden Gebetskette in der rechten Hand des äußeren Armpaares sowie durch die in der namaskara-mudra vor die Brust geführte Gebetsgeste der weiteren Arme mit gegeneinander gehaltenen Handflächen zu erkennen.
Ein Bodhisattva verzichtet zugunsten der Unterstützung von Gläubigen auf das durch seine religiöse Entwicklung schon mögliche erlösende Erlöschen und bleibt im Kreislauf der Wiedergeburt. Bodhisattvas gehören zur buddhistischen Schule des Mahayana, die sich ein eigenes, vom Theravada-Buddhismus erweitertes Pantheon schuf.

Keine Ausprägung buddhistischer Plastik ist so vielfältig, in ihren Bildmustern so komplex, szenisch geradezu theatralisch angelegt, dabei überaus erzählend formuliert wie jene der nördlichen Mahayana-Schule des tibetischen Vajrayana-Buddhismus. In einer Verknüpfung wie Versöhnung unterschiedlichster kultureller Traditionen und buddhistischer Linien sowie des animistischen Bön-Glaubens wurde die tibetisch-tantrische Sakraldarstellung herausgebildet. Sie ist ein stark verwobenes Konglomerat aus Indischem, Nepalesischem, Mongolischem sowie aus Chinesischem. Sie stellt einen unvergleichlichen Formenkanon dar, in dem - nach Buddhas, Bodhisattwas und Göttern - der Lama im Mittelpunkt steht. Daher hat die tibetische Sakralplastik auch Bildnisse herausragender Persönlichkeiten einzelner Ordenslinien geschaffen.

Was ist nun das typisch Tibetische an der Kunst des tantrischen Buddhismus, also der Kultbilder dieses Glaubens im Himalaya - wie sie auch in Bhutan und Ladakh vorkommen - und richtigerweise zu bezeichnen wären? Neben dem stark Szenischen - und im Gegensatz zum Theravada-Buddhismus - ist es die Darstellung von Seelenzuständen. Ihre Schöpfer waren meist Mönche.

*
Das Lotus-Gewächs gilt im Buddhismus als Personifikation absoluter Reinheit, Schönheit und Heiligkeit wie als Sinnbild für Spiritualität, zudem als geistliche Anweisung nicht im Weltlichen verfangen zu sein.
Bei der sitzend, ruhenden Haltung der Buddha- oder der Mahavira-Darstellung spricht man vom Lotus-Sitz. Letztgenannter, Mahavira ist der historisch belegte Gründungsheilige (circa 599 - 527 v. Chr.) der altindischen und noch heute praktizierten Religion des Jainismus.

W. Alberg

Klassifikation3D Kunst - Skulptur
EntstehungsortAsien, Tibet
Entstehungsort
  • Xizang Zizhiqu
  • Zhonghua
KlassifizierungSkulptur
SchlagwortBronze
Schlagwortnamaskara-mudra
SchlagwortTürkis
SchlagwortLapislazuli
SchlagwortFeuervergoldung
SchlagwortLotus
SchlagwortReligion
CopyrightKunstpalast, Düsseldorf, Foto: LVR-Zentrum für Medien und Bildung, Stefan Arendt, 2011
AusstellungsgeschichteDüsseldorf 2006
Mythos, Erleuchtung, Ebenbild. Skulpturen des Buddhismus und Hinduismus - Sammlung Werdelmann, Tonhalle, Grünes Gewölbe, Ehrenhof 1, Düsseldorf
ObjektnummerP 2005-1132
In Sammlung(en)
Institution Kunstpalast
ProvenienzSchenkung von Prof. Dr. Dr. h. c. Bruno Werdelmann, Ratingen, 25.10.2004