ObjektnummerFM.Film.12767
KATOK I SKRYPKA
Titel DeutschWALZE UND DIE GEIGE, DIE
Titel DeutschStraßenwalze Und Die Geige, Die
Datierung1961
BeschreibungKatok i skripka. 1961 (Von Hans-Joachim Schlegel) Sascha ist ein ein etwa siebenjähriger, überaus sensibler Junge, der lieber Geige als Fußball spielt und dafür von den Nachbarskindern als "Musikant" verspottet und derart übel malträtiert wird, daß dabei fast seine Geige zu Bruch geht. Unerwartete Hilfe kommt von Igor, einem jungen Straßenarbeiter, der mit seiner roten Walze gerade den Hof teert: er nimmt Sascha nicht nur in Schutz, sondern setzt ihn vor den Augen seiner neidisch zuschauenden Widersacher sogar ans Steuer der viel- bewunderten Straßenwalze. - Auf dem Weg zum Geigenunterricht bleibt Sascha immer wieder träumerisch fantasierend stehen. Vor einem Schau- fenster etwa, in dessen Spiegeln er sieht, wie einer Frau Äpfel davonrollen. Einen dieser Äpfel hebt er auf und schenkt ihn seiner ebenfalls schüchtern- braven Mitschülerin. Gemeinsam warten sie im langen Korridor der Musik- schule auf einen Unterricht, in dem die gestrenge ältere Lehrerin die fantasie- vollen Improvisationen ihres kleinen Schülers mit dem Metronom zu diszipli- nieren versucht. - In der Mittagspause gesellt sich Sascha zu seinem neuen Freund, dem Straßenarbeiter, der ihn auffordert, nun seinerseits einem kleinen Knirps zu helfen, dem ein älterer Junge den Ball weggenommen hat. Sascha bezieht dabei zwar Prügel, rettet aber den Ball und ist stolz auf seinen neuen Mut. Zusammen mit Igor und anderen Schaulustigen beobachtet er den Abriß eines alten moskauer Bürgerhauses der Vorrevolutionszeit, hinter dessen einstürzender Fassade die Fantasielosichkeit eines Neubauviertels sichtbar wird. Als Igor seinen kleinen Freund harmlos-scherzend "Musikant" nennt, fühlt sich dieser verletzt und wirft das geschenkte Pausenbrot in den Straßenschmutz, wofür er sich eine Belehrung über den Wert des mit schwerer Arbeit verdienten Brotes anhören muß. Zusammen werden die beiden von einem leichten Sommergewitter überrascht, das die leuchtenden Spiegel großer Pfützen hinterläßt. In einer hohen, widerhallenden Toreinfahrt weiht schließlich Sascha den Straßenarbeiter in die Geheimnisse und die Schönheit, aber auch in die Mühen des Geigenspiels ein. Auf die kleine Druckstelle am Kinn, wo die Geige angesetzt wird, ist der Junge ebenso stolz wie lgor auf die Schwielen an seinen Händen. - Die wiederversöhnten Freunde verabreden sich zu einem gemeinsamen Kinobesuch. Auf dem Programm steht "Tschapajew", der nach wie vor erfolgreich laufende Bürgerkriegs-Klassiker der Brüder Wasiljew aus dem Jahre 1934. Doch aus diesem Plan wird nichts: Saschas Eltern, für die ein Straßenarbeiter nicht der rechte Umgang für ihren streng behüteten Sohn ist, erteilen Sascha Stubenarrest. Igor wartet vergeblich und geht schließlich zusammen mit seiner Arbeitskollegin ins Kino, die die Freund- schaft mit Sascha bereits eifersüchtig beobachtet hat. Sascha selbst bleibt nur noch die Flucht in seine Fantasie: in rotem Hemd läuft er über den grau glänzenden Asphalt zur leuchtend roten Straßenwalze.(Quelle: Filmmuseum Düsseldorf)
Klassifikation(en)
Filmgenre<Spielfilm>
Institution
Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
FM Filme