ObjektnummerTMIN_1906-1907 Düsseldorf3
Macbeth
Autor*in
William Shakespeare
(1564 - 1616)
Theater
Schauspielhaus Düsseldorf
(gegründet 1904, eröffnet 1905; bestand bis 1932)
Regie
Gustav Lindemann
(DE, 1872 - 1960)
Bühnenbild
Wilhelm Hamann
Ausstattung
August Macke
(1887–1914)
Datierung23.12.1906 (1906/1907)
BeschreibungInhalt: Macbeth und Banquo haben eine Rebellion, an der auch der Than von Cawdor beteiligt war, erfolgreich niedergeschlagen. Auf dem Rückmarsch begegnen sie auf der Heide drei Hexen, damals verstanden als leibhaftige Werkzeuge dunkler Mächte, die Macbeth als Than von Glamis und Cawdor sowie als späteren König begrüßen, während sie Banquo prophezeien, daß er Stammvater eines künftigen Königsgeschlechtes werde. Ein Teil dieser Weissagung geht unmittelbar in Erfüllung: Zwei Edelleute am königlichen Hof begrüßen Macbeth mit dem Titel des Than von Cawdor. Daraus zieht Macbeth - tragische Ironie des Stücks - den falschen Schluß, er müsse nun auch König werden. Lady Macbeth unterstützt und betreibt diesen ehrgeizigen Plan mit allen Mitteln. Sogar das Schicksal scheint mitzuspielen, als König Duncan bald darauf mit seinen Söhnen als Gast auf dem Schloß von Averness erscheint. Der machtgierige Feldherr nutzt diese erste Gelegenheit und ermordet, von Lady Macbeth zum Handeln getrieben, den König im Dunkel der Nacht. Am Morgen heuchelt er Schmerz und Entrüstung, bringt zur Ablenkung des Verdachts noch die Kammerdiener um, während die Söhne Duncans eilends das Land verlassen. Macbeth läßt sich daraufhin zum König ausrufen.
Die meuchelmörderische Usurpation des schottischen Throns zeitigt in ihrer Verwerflichkeit bald schreckliche Folgen. Der einen Bluttat folgen andere. Da Macbeth die Banquo betreffende Prophezeiung fürchtet, lädt er ihn zum Festbankett ein, läßt ihn aber unterwegs erschlagen, während sein Sohn Fleance entkommt. Beim Fest erscheint Banquos Geist, der den Neugekrönten verwirrt und zu verräterischen Äußerungen treibt, so daß Lady Macbeth in Panik die Gäste entläßt. Als Macbeth erfährt, daß sich Duncans Sohn Malcolm mit Macduff verbündet hat, nimmt Macbeth Rache an dessen Frau und Kindern. Macduff und Malcolm fühlen sich nun erst recht bestärkt, den schottischen Thron zurückzugewinnen. Um sein weiteres Schicksal zu erkunden, begibt sich Macbeth zu den Hexen. Ihre Antworten geben sie in der Vision des blutigen Kindes, das versichert: "Dir schadet keiner, den ein Weib geboren" und in der Vision des gekrönten Kindes, das verkündet: "Macbeth wird nie besiegt, bis einst hinan der große Birnamswald zum Dunsinan feindlich emporsteigt." Macbeth wiegt sich fortan in trügerischer Sicherheit, während Lady Macbeth, von Gewissensqualen gepeinigt, schlafwandelnd einhergeht und versucht, unsichtbares Blut von ihren Händen zu waschen. Macbeth ist gespalten zwischen der Sorge um die Lady und der Furcht vor den anrückenden Engländern, die sich mit den Schotten verbündet haben. Zur Tarnung tragen die Soldaten Zweige, so daß sich nun in Wirklichkeit der Wald von Birnam auf Macbeth zubewegt. Als ihn auch noch die Nachricht vom Tod Lady Macbeths erreicht, wirft er sich entschlossen in die Schlacht, sieht sich Macduff gegenüber, und empfängt den Todesstreich. Macduff huldigt Malcolm als dem neuen König Schottlands.
Dr. Werner Arens
Quelle: Knaur Großer Schauspielführer (CD), München 2001
KlassifikationInszenierung
Spielstätte
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungNeuinszenierung
Copyright DigitalisatScan: Theatermuseum Düsseldorf
Institution
Theatermuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abteilung
TM Inszenierung