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Bild nicht vorhanden für Hermann Bahr (Autor*in), Der Querulant, 19.11.1914 (1914/1915)
ObjektnummerTMIN_1914-1915 Düsseldorf2

Der Querulant

UntertitelKomödie in vier Akten
Autor*in (AT, 1863 - 1934)
Theater (gegründet 1904, eröffnet 1905; bestand bis 1932)
Regie (1873 - 1958)
Datierung19.11.1914 (1914/1915)
BeschreibungInhalt:

Schnüffel, der Hund des armen Wegmachers Hias, wird vom Forstmeister erschossen, weil er dessen Rassehündin Hex nachstellt. Hias klagt den Forstmeister wegen Mordes an, muss aber erfahren, dass er allerhöchstens eine fianzielle Entschädigung erhalten könnte. Er vergreift sich verzweifelt und im Rausch an Marie, der Tochter des Forstmeisters, wofür er sich nun wiederum vor Gericht verantworten muss. Marie selbst war schon vorher ein Opfer der Umstände, denn ihr Bräutigam Leonhard wurde wegen Betruges in jungen Jahren verurteilt und kann sie nun - ehrlos wie er ist - nicht mehr heiraten, obwohl sie ihm immer noch zugetan ist.

Recht und Gerechtigkeit scheinen von unvorhersehbaren Umständen, von (un)glücklichen Zufällen abzuhängen, wie auch die Geschichte der Tante zeigt. Deren verstorbener Mann hielt sich in jungen Jahren an eine Absprache mit dem jetzigen Richter und kam nicht zur Fronleichnamsprozession, während der andere sich nicht an die Absprache hielt, an der Prozession teilnahm und damit die Grundlage für seine spätere Karriere legte.

Am Ende steht die Aussage des Pfarrers, dass Recht und Unrecht nicht vom Menschen abhängen, sondern in dem höheren und weiteren Begriff der Gnade aufgelöst wird. Und Hias wird freigesprochen - nicht weil im Recht ist oder Unrecht erlitten hat, sondern "wegen geistiger Verwirrung".

Quelle: Theaterkritik aus Anlass der Uraufführung des Stückes im Akademie-Theater in Wien am 21.4.1914 [https://scholarsarchive.byu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=2662&context=sophnf_essay, Stand: Dezember 2022]
KlassifikationInszenierung
KlassifizierungSprechtheater
KlassifizierungNeuinszenierung
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