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2007 Düsseldorf Wiesenthalhütte
2007 Düsseldorf Wiesenthalhütte
2007 Düsseldorf Wiesenthalhütte

2007 Düsseldorf Wiesenthalhütte

AusstellungstextDie Glasproduktion in Deutschland nahm nach dem Zweiten Weltkrieg einen bedeutenden Aufschwung. Handwerkliche Qualität verband sich bei mehreren Hütten mit einem hohen Designanspruch. Die meisten dieser Hütten sind heute weitgehend aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden, da sie in den 1970er und 1980er Jahren ausnahmslos dem strukturellen Wandel zur mechanischen Serienproduktion zum Opfer gefallen sind. Namen wie Gral-Glas in Dürnau, Peill & Putzler in Düren, Süßmuth in Immenhausen, Ichendorf bei Köln oder Hirschberg in Stadtallendorf sind heute Geschichte, ohne in ihren Leistungen hinreichend dokumentiert zu sein. Der profilierteste unter diesen Betrieben war die 1948, nach der Vertreibung aus Nordböhmen, von Ludwig Breit in Schwäbisch Gmünd neu gegründete Wiesenthalhütte. Ihr weitgehend durch die persönliche Designleistung ihres Eigentümers Klaus Breit bestimmtes Programm überträgt seit 1958 in seltener Klarheit die durch die Nordischen Länder, insbesondere durch Finnland definierte europäische Designkultur der späten 1950er und 1960/70er Jahre auf Deutschland und verleiht ihr ein eigenes Gepräge. Keiner anderen Glasmanufaktur in Deutschland ist dies ähnlich überzeugend gelungen. Den Schwerpunkt der Produktion der Hütte bildeten wegweisende Trinkglassätze, und Objekte für den anspruchsvollen Kunden. Über zwei Jahrzehnte bestimmten die Vasen, Schalen und Ziergläser der Wiesenthalhütte in Deutschland und weit darüber hinaus das Erscheinungsbild der zeitgemäßen, modernen Wohnung. Die Ausstellung setzt sich das Ziel in der Darstellung der Produktion der Wiesenthalhütte einen Beitrag zur deutschen Designgeschichte der Nachkriegszeit zu leisten. Sie wird begleitet von einem Katalogbuch, das die Geschichte und Leistung der Hütte umfassend darstellt. Der Herausgeber und die Autoren konnten sich dabei auf das private Hüttenarchiv und die Mustersammlung von Klaus Breit stützen, der diese Materialien dem Glasmuseum Hentrich vermacht hat. Ein mit vorzüglichen zeitgenössischen Aufnahmen illustrierter Textteil wird ergänzt durch die vollständige Dokumentation der Produktion von 1958 bis 1989 auf der Grundlage der lückenlos verfügbaren Firmenkataloge. Die wichtige Hohlglasproduktion ist im Druck wiedergegeben, die Geschenkartikel etc. auf CD-ROM.