Max Bruch
Max Bruch wurde geboren am 6. Januar 1838 in Köln, er starb am 20. Oktober 1920 in Berlin. - Bruch begann, als Sohn einer Sängerin, schon als Kind zu komponieren, gefördert von den Eltern; komponierte mit elf das “Septett Es-Dur”, 1852 wurde seine “Sinfonie f-Moll” inKöln uraufgeführt, im selben Jahr erhielt für er ein Streichquartett ein vierjähriges Stipendium der Frankfurter Mozartstiftung, das ihm ein Kompisitionsstudium bei Ferdinand Hiller (der seinen Einfluss bei der Mozartstiftung geltend gemacht hatte) ermöglichte, dazu Klavierstudien bei Carl Reinecke und Ferdinand Breunung; auf Hillers Rat ging er 1858 nach Leipzig, um seine Studien abzuschließen; dort Kontakt zu verschiedenen Musikern und zum Verlag Breitkopf & Härtel, der erste Werke Bruchs publizierte; als kurzes Zwischenspiel nahm er 1859 ein Studium der Philosophie, Kunst und Architektur auf, das er im selben Jahr wieder abbrach; danach wechselnde Betätigungen in Berlin, Dresden, Leipzig, Wien und München, wobei er verschiedene weitere Kompositionen zur Aufführung brachte, Kontgakte zu Clara Schumann, Joseph Joachim und anderen musikalischen Größen; 1865 Musikdirektor in Koblenz, 1867 Hofkapellmeister in Sondershausen; 1870 wurde Bruch einem breiteren Publikum bekannt, da nun Fritz Simrock seine Werke veröffentlichte; er kündigte seine Stelle in Sondershausen und ging als freier Komponist nach Berlin; 1873 ging er nach Bonn, 1878 übernahm er wiederum in Berlin die musikalische Leitung des Stern’schen Gesangsvereins; 1880 wurde Bruch Direktor der Royal Philharmonic Society in Liverpool, nahm aber 1883 nach Querelen eine Stelle in Breslau an; 1889 reichte er auch dort seinen Rücktritt ein und zog 1890 nach Berlin-Friedenau, zwei Jahre später wurde Professor und Direktor der Meisterschule für Komposition an der Berliner Akademie; musikalische Beziehungen zu Ferdinand David, Julius Rietz, Moritz Hauptmann, Johannes Brahms, Hans Pfitzner; blieb zeitlebens einem spätromantischen Kompoisitonsideal verpflichtet; 1890 Ehrenmitglied des Bonner Beethoven-Vereins und der Breslauer Singakademie, 1893 des Wiener Männer-Gesangvereins; 1898 zum korrespondierenden Mitglied der Pariser Académie des Beaux Arts ernannt; 1893 Ehrendoktor der Universität Cambridge; 1903 Ehrenmitglied der Schwedischen Musikalischen Akademie; 1908 Verleihung des Orden Pour le Merite; 1918 Ehrendoktor der Universität Berlin; Ehrenbürger der Stadt Bergisch-Gladbach.
Musikalische Werke (Auswahl)
Septett Es-Dur für Klarinette, Horn, Fagott, 2 Violinen, Violoncello und Kontrabass, 28. August 1849 (Goethes 100. Geburtstag)
Streichquartett c-Moll, 1852
Scherz, List und Rache op. 1 (Oper, UA 1858, Köln)
Klaviertrio c-Moll op. 5, 1858
Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 9, 1859
Streichquartett Nr. 2 E-Dur op. 10, 1860
Die Loreley op. 16 (Oper, UA 1863, Mannheim)
Violinkonzert Nr. 1 g-Moll op. 26, 1865-67
Symphonie Nr. 1 Es-Dur op. 28, 1868
Symphonie Nr. 2 f-Moll op. 36, 1870
Hermione op. 40 (Oper, UA 1872, Berlin)
Violinkonzert Nr. 2 d-Moll op. 44, 1877
Schottische Fantasie für Violine und Orchester Es-Dur op. 46, 1879/80
Kol Nidrei, Konzertstück für Violoncello und Orchester d-Moll op. 47, 1880/81 Klavierquintett g-Moll, 1881/86
Symphonie Nr. 3 E-Dur op. 51, 1882
Serenade für Violine und Orchester op. 75, 1899/1900
Violinkonzert Nr. 3 d-Moll op. 58, 1891
Schwedische Tänze op. 63, arrangiert für Orchester, 1892
Vier Stücke für Violoncello und Klavier op. 70, 1896
Suite nach russischen Volksmelodien op. 79b, 1903
Lieder und Tänze über russische und schwedische Melodien für Violine und Klavier op. 79, 1903
Suite Nr. 2 nach schwedischen Volksmelodien, 1906 [ursprünglich Nordland-Suite]
Suite Nr. 3 für Orchester und Orgel op. 88b, 1909
Konzertstück für Violine und Orchester fis-Moll op. 84, 1910
Acht Stücke für Klarinette, Bratsche und Klavier oder Violine, Violoncelle und Klavier op. 83, 1910
Konzert für Klarinette, Viola und Orchester e-Moll op. 88, 1911
Romanze für Viola und Orchester F-Dur op. 85, um 1912
Konzert für 2 Klaviere und Orchester as-Moll op. 88a, 1915
Streichquintett Nr. 1 a-Moll, 1918
Streichquintett Nr. 2 Es-Dur, 1918
Streichoktett B-Dur, 1920, außerdem zahlreiche Chor-, Vokal- und Klavierwerke.
Quellen: NDB; Wikipedia; MGG.