Jacques Brel
Jacques Romain Georges Brel war ein belgischer Chansonnier und Schauspieler. Seine Lieder, meist in französischer Sprache, machten ihn zu einem der wichtigsten Repräsentanten des französischen Chansons.
Mit Charles Trenet und Georges Brassens nimmt er unter den Chansonniers, die ihre eigenen Lieder vortragen, eine herausragende Stellung ein. Die Themen seiner Chansons decken ein weites Spektrum von Liebesliedern bis zu scharfer Gesellschaftskritik ab. Seine Auftritte waren gekennzeichnet durch einen expressiven, dramatischen Vortrag. Zahlreiche andere Sänger interpretierten Brels Chansons wie Ne me quitte pas, Amsterdam, Le Plat Pays, La chanson de Jacky oder Orly und übertrugen sie in andere Sprachen, so auch den internationalen Hit Seasons in the Sun (im Original Le Moribond). Bekannte Brel-Interpreten in deutscher Sprache sind Michael Heltau und Klaus Hoffmann.
Aufgewachsen in Brüssel ging Brel 1953 in der Hoffnung auf eine Karriere als Chansonnier nach Paris. In Frankreich sang er lange nur auf kleinen Bühnen und Tourneen durch die Provinz, bis ihm Ende der 1950er Jahre der Durchbruch gelang und er zu einem der größten zeitgenössischen Stars der Chansonszene wurde. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere trat Brel 1967 von der Bühne ab. In der Folge übertrug er das Musical Der Mann von La Mancha ins Französische, in dem er selbst die Rolle des Don Quijote übernahm. Er spielte in zehn Spielfilmen, von denen er zwei in eigener Regie realisierte. Nach dem Misserfolg seines zweiten Films zog er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück und frönte zwei privaten Leidenschaften, der Fliegerei und dem Segeln. Im Jahr 1976 ließ er sich auf Hiva Oa, einer Insel in Polynesien, nieder, von der er 1977 noch einmal nach Paris zurückkehrte, um nach langer künstlerischer Pause seine letzte Platte aufzunehmen. Der an Lungenkrebs erkrankte Brel starb im Folgejahr.
Wikipedia(Stand 13.9.2023)