Christian Spuck
Christian Spuck choreographiert seit 1998 für das Stuttgarter Ballett. Im Juni 2001 ernannte Ballettintendant Reid Anderson den gebürtigen Marburger zum Hauschoreographen. Seit 1998 hat Christian Spuck mehr als zehn Uraufführungen für das Stuttgarter Ballett geschaffen und trägt mit seinem Werk maßgeblich zur Ausformung des modernen Profils der Compagnie bei.
Seine tänzerische Ausbildung erhielt er an der John Cranko-Schule in Stuttgart, wo er 1993 seinen Abschluss in klassischem und modernem Tanz machte. Als Tänzer arbeitete er mit Jan Lauwers' Needcompany und mit Anne Teresa de Keersmakers Ensemble ROSAS. 1995 wurde Christian Spuck Mitglied des Stuttgarter Balletts.
Von 1994 bis 1996 war Christian Spuck als choreographischer Assistent von Marco Santi unter anderem an den Tanzproduktionen Amras, The Sinking of... und The Tears of Niobe beteiligt.
Für die Reihe "Junge Choreographen" der Stuttgarter Noverre-Gesellschaft erarbeitete Christian Spuck 1996 seine erste eigene Choreographie, den "Pas de deux Duo/Towards The Night". Sowohl das Stuttgarter Ballett als auch das Ballett der Deutschen Oper Berlin nahmen den Pas de deux in ihr Repertoire auf. 1997 choreographierte Christian Spuck für die Noverre-Gesellschaft "Songs From A Secret Garden". 1998 folgte seine erste Uraufführung beim Stuttgarter Ballett: Passacaglia. Im selben Jahr wurde das Ballett Les Indes Galantes, eine Koproduktion von Christian Spuck und Marco Santi mit dem Stuttgarter Barockorchester unter Frieder Bernius, uraufgeführt und anschließend im Südwest-Fernsehen ausgestrahlt. Außerdem schuf Christian Spuck amores 1 für das Regional Arts Festival of Europe. In der jährlichen Kritikerumfrage der Zeitschrift Ballett International - Tanz Aktuell wurde Christian Spuck in der Spielzeit 1997/1998 und erneut in der Spielzeit 1999/2000 als "Bester Nachwuchs-Choreograph" genannt.
Seit 1999 hat Christian Spuck acht weitere Ballette für gemischte Ballettabende und ein abendfüllendes Handlungsballett für das Stuttgarter Ballett choreographiert.
Sein erstes großes Handlungsballett war "Lulu" - eine Monstretragödie nach dem Schauspiel von Frank Wedekind und erlebte seine umjubelte Uraufführung im Dezember 2003 auf der Bühne des Stuttgarter Opernhauses. Mit diesem Werk, choreographiert zu Musik von Dmitri Schostakowitsch, Alban Berg und Arnold Schönberg, gelang es Christian Spuck, die große Tradition des neu geschaffenen Handlungsballetts, die John Cranko beim Stuttgarter Ballett begründete, innovativ und zeitgemäß fortzuschreiben.
In den vergangenen Jahren hat Christian Spuck auch mit den anderen Sparten der Staatstheater Stuttgart zusammengearbeitet: Im Jahr 2000 schuf er die Choreographien zu "Der Weiße Wolf", einer Koproduktion mit dem Schauspiel. In Zusammenarbeit mit der Jungen Oper der Staatsoper Stuttgart choreographierte er im Jahr 2002 für die Inszenierung "Cupid And Death".
Seit 1999 hat Christian Spuck Uraufführungen für eine Reihe renommierter Ballettcompagnien in Europa und den USA geschaffen, darunter "Morphing Games" für Mauro Bigonzettis Aterballetto in Reggio Emilia (1999), "Adagio" für Tänzer des New York City Ballet (2000), "Chaconne" für die Akademie des Tanzes, Mannheim (2001), "this" für das Ballett der Staatsoper Berlin (2003), "shifting portraits" für das Ballett Saarbrücken (2004) und "The Restless" (2005) für Hubbard Street Dance 2 Chicago. Im Jahr 2000 choreographierte Christian Spuck "Endless Waltz" für das Aalto Ballett Theater in Essen. Martin Puttke, der Direktor des Aalto Ballett Theaters beauftragte Christian Spuck außerdem mit der Choreographie eines abendfüllenden Stücks. "Die Kinder", nach dem gleichnamigen Theaterstück von Edward Bond, wurde im April 2004 in Essen uraufgeführt. "Die Kinder" war 2005 für den Prix Benois de la Danse nominiert.
Zu den jüngsten Projekten von Christian Spuck gehört ein 25-minütiger Tanzfilm mit Márcia Haydée und Robert Tewsley. "Márcia Haydée als Penelope" ist eine Koproduktion der Lichtspiel Entertainment GmbH mit ZDF/ARTE (Ausstrahlung auf ARTE im Februar 2006). Außerdem erarbeitete Christian Spuck für eine Koproduktion mit dem Chicago Symphony Orchestra vier Choreographien für Hubbard Street Dance 2 Chicago. Im Sommer 2006 wurde Christian Spuck zum Resident Choreographer von Hubbard Street Dance 2 ernannt.
Am Theater der Stadt Heidelberg inszenierte Christian Spuck 2005 erstmals eine Oper: "Berenice", ein Werk des jungen Komponisten Johannes Maria Staud nach einer Erzählung von Edgar Allen Poe.
Im Februar 2006 erhielt Christian Spuck den Deutschen Tanzpreis "Zukunft" für Choreographie.
Am 7. April 2006 kam "Der Sandmann", nach der gleichnamigen Erzählung von E.T.A. Hoffmann im Stuttgarter Opernhaus zur Uraufführung.
Quelle: http://www.staatstheater.stuttgart.de/ballett/compagnie/leitung.php?id=3088 [Letzter Zugriff: 2008-08-28]