Domenico Scarlatti
Domenico Scarlatti trat 1710 als Organist und Komponist in die unter der Leitung seines Vaters stehende Kapelle in Neapel ein. 1702 reisten Vater und Sohn über Rom nach Florenz, von wo Domenico im gleichen Jahr allein nach Neapel zurückkehrte. 1703 wurden dort seine Opern "Ottavia restituita al trono" und "Il Giustino", 1704 seine Bearbeitung der Oper "Irene" aufgeführt. Da er in Neapel nicht Nachfolger seines Vater wurde, ging er nach Venedig, woe er zwischen 1705 und 1708 seine Ausbildung bei Gasparini fortsetzte. Anschließend reiste er nach Rom, um sich weiterzubilden und lernte dort 1709 Händel kennen, mit dem er sich einen künstlerischen Wettstreit im Cembalo- und Orgelspiel austrug, den Händel für sich entschied.
Scarlatti wurde 1709 zum Kapellmeister am Privattheater der Königin Maria Casimira von Polen ernannt, für das er ein Oratorium und sieben Opern schrieb. Nach der Abreise der Königin wurde er Kapellmeister des portugiesischen Botschafters in Rom, dann auch an der Capella Giulia im Vatikan und am Hofe Joaos V. von Portugal in Lissabon. Er unterrichtete dort die Infantin Maria Barbara. 1729 folgte der dem Ruf seiner königlichen Schülerin, die den spanischen Thronfolger Fernando geheiratet hatte, nach Sevilla und Madrid. Eine herausragende Stellung am Hof nahm jedoch Farinelli ein. 1738 wurde er zum Ritter des portugiesischen Ordens von Santiago geschlagen und widmete dem König zum Dank dafür die "30 Essercizi per Gravincembalo". Während seiner Zeit in Spanien entstanden die meisten seiner Sonaten, für die er berühmt wurde.
Quelle: Programmheft Ballettabend (Szenen / Sarkasmen / Kammerballett), Deutsche Oper am Rhein, Spielzeit 2004/2005.