Erna Wagner-Hehmke

Erna Wagner-Hehmke studierte nach dem Abitur zwei Semester Fotochemie in Breslau. 1925 lernte sie Fotografin Anne Winterer kennen und zog nach Düsseldorf, um dort ihre Gesellenprüfung abzulegen. Sie kauften ein Atelier, und nannten es "Lichtbildwerkstatt Hehmke-Winterer". Anne Winterer wurde ihre Meisterin und Mentorin.

In den 1920er und 1930er Jahren entstehen vor allem Theaterfotografien, u.a. arbeitete Erna Wagner-Hehmke auch für das Schauspielhaus Düsseldorf, für Louise Dumont. Sie bildete sich weiter und erlernte die Technik des Kolorierens. 1932 absolviert sie ihre Meisterprüfung.

Anne Winterer kehrt 1935 in ihren Geburtsort Konstanz zurück, wo sie 1938 verstarb. Erna Wagner-Hehmke wird Alleininhaberin des Ateliers. Sie heiratet Rudolf Wagner. Von 1948 bis 1950 erstellt sie eine umfangreiche Fotoserie über die Arbeit des Parlamentarischen Rats und die Konstituierung von Bundestag und Bundesrat in Bonn.

Von 1954 bis zu ihrer Pensionierung unterrichtete sie an einer Berufsschule (am Fürstenwall) in Düsseldorf und erteilt dort auch praktischen Unterricht. Sie erhält eine Vielzahl Auszeichnungen, u. a. die Goldene und Silberne Nadel der Innung. 1977 beendet Erna Hehmke-Winterer ihre Arbeit als Fotografin.

Ende der 1980er Jahre übernahm die Stiftung Haus der Geschichte einen Bestand von insgesamt 4.000 Fotografien zur Entstehungsgeschichte der Bundesrepublik Deutschen in ihre zeithistorischen Sammlungen. Alle Bilder des Parlamentarischen Rates wurden digitaliert und in der Internet-Ausstellung "Beobachtungen. Der Paralmentarische Rat 1948/49. Fotografien von Erna Wagner-Hehmke" in einer Auswahl präsentiert (http://www.parlamentarischerrat.de/).

Quelle: Museumsmagazin. Bonn, 2008 / 3, S. 6-9; Frauenobjektiv. Fotografinnen 1940 bis 1950 (Katalog Bonn), Köln 2001. S. 144-145