Giacomo Meyerbeer
Giacomo Meyerbeer wurde geboren am 5. September 1791 in Tasdorf (Mark Brandenburg), er starb am 2. Mai 1864 in Paris. - Entstammte einer reichen Kaufmannsfamilie und erhielt früh eine musikalische Ausbildung; seine Lehrer waren u.a. der Pianist Franz Lauska, später der Leiter der Berliner Singakademie Carl Friedrich Zelter und der Berliner Hofopernkapellmeister Bernhard Anselm Weber; bereits mit 9 Jahren erste Auftritte als Pianist; ab 1810 Unterricht bei Abbé Georg Joseph Vogler in Darmstadt, als Mitschüler von Carl Maria von Weber; hier erst Opernkompositionen, etwa "Jephtas Gelübde" (1812) oder "Wirt und Gast oder Aus Scherz Ernst" (1813), die mit Erfolg aufgeführt wurden; weitere musikalische Studien auf Bildungsreisen nach Wien, wo er von Antonio Salieri unterrichtet wurde, sowie nach Paris und London; ab Ende 1815 Aufenthalt in Italien, wo er unter unmittelbarm Einfluss durch die italienische Oper Giacomo Rossinis in schneller Folge weitere Werke kompomierte, die ihm den Durchbruch bescherten; einige Jahre pendelte er zwischen Berlin, Paris und Baden-Baden, bevor er sich 1824 dauerhaft in Paris ansiedelte; Zusammenarbeit mit Eugène Scribe, mit ihm realisierte er "Robert le diable" (uraufgeführt 1831), einen der größten Erfolge der Operngeschichte, und "Les Huguenots" (uraufgeführt 1836), die seine Stellung als Europas führender Opernkomponist festigte; 1842 (auf Vermittlung Alexander von Humboldts) von Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, zum Generalmusikdirektor der Berliner Oper ernannt, mit der Verpflichtung, vier Monate im Jahr dort tätig zu sein, im selben Jahr Aufnahme in den Orden Pour le Mérite; 1846 ließ er sich vom Berliner Posten beurlauben, lebte abwechselnd in Berlin und Paris, wo er während der Proben zu seiner letzten großen Oper "L’Africaine" 1864 verstarb; war einer der erfolgreichsten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts mit großen Einfluss auf die Entwicklung des Genres.
Musikalische Werke (Opern)
Jephthas Gelübde (UA München 1812)
Wirth und Gast, oder Aus Scherz Ernst (UA Stuttgart 1813, unter dem Titel: Die beyden Kalifen, Wien 1814)
Das Brandenburger Tor 1814 (UA Berlin 1991)
Romilda e Costanza (UA Padua 1817)
Semiramide riconosciuta (UA Turin 1819)
Emma di Resburgo (UA Venedig 1819)
Margherita d’Anjou (UA Mailand 1820)
L’esule di Granada (UA Mailand 1822)
Il crociato in Egitto (UA Venedig 1824)
Robert le diable (UA Paris 1831)
Les Huguenots (UA Paris 1836)
Das Hoffest von Ferrara (UA 1843)
Ein Feldlager in Schlesien (UA Berlin 1844, unter dem Titel Vielka, Wien 1847)
Struensee (Bühnenmusik) 1846
Le prophète (UA Paris 1849)
L’étoile du nord (UA Paris 1854)
Dinorah ou Le pardon de Ploërmel (UA Paris 1859)
L’Africaine (UA Paris 1865, postum)
Dazu einige Kantaten und kammermusikalische Kompositionen
Werke (gedruckt)
Briefwechsel und Tagebücher, 8 Bde. (Bd. 1-4, hg. Von Heinz und Gudrun Becker, Bd. 5-8, hg. von Sabine Henze-Döhring), De Gruyter, Berlin: 1959-2006.
Quellen: NDB; Deutsche Bibliothek; Wikipedia; Klassika.info.