Jules Barbier
Jules Barbier debütierte mit dem versifizierten Drama Un poète (1847), dessen Erfolg ihn zu weiterem dramatischem Schaffen ermutigte. Er arbeitete mit anderen Dichtern zusammen und schuf gemeinsam mit ihnen eine Reihe von Dramen, Lustspielen und Vaudevilles wie "Jenny l¿ouvrière" (1850) und "La loterie du mariage " (1868). Später wurde er mit seinem Mitarbeiter Michel Carré der ständige Librettist der Opéra-Comique, wo er das sogenannte griechische Genre mit seinem Stück Galathée (1852, Musik von Victor Massé) einführte. Er schrieb die Libretti einiger der beliebtesten Opern des 19. Jahrhunderts, besonders für viele Opern seines Freundes Charles Gounod.
Angesichts der Ereignisse von 1870/71 schrieb er Lyrik, die unter dem Titel Le Franc-tireur, chants du guerre (1871) erschienen. Sein Drama Jeanne d'Arc, mit Musik von Gounod, feierte 1873 im Théatre de la Gaité einen Erfolg, der sich 1890 zu einem Triumph steigerte, als Sarah Bernhardt in dem für sie neubearbeiteten Werk im Théâtre de la Porte Saint-Martin die Titelrolle spielte. Nicht so erfolgreich war 1896 das historische Drama Lucile Desmoulins. 1879 erschien sein Théâtre en vers in zwei Bänden. In La Gerbe fasste er 1884 seine seit 1842 veröffentlichten Gedichte zusammen.
Barbier war viele Jahre Vorsitzender der Société des auteurs dramatiques. Im Oktober 1887 übernahm er die vorläufige Leitung der Pariser Opéra-Comique. 1890 erschien sein Fleur blessée. Tableau-mosaïque. 1898 verzichtete er auf das ihm 1880 verliehene Offizierskreuz der Ehrenlegion, weil Émile Zola wegen der Dreyfus-Affäre ausgeschlossen wurde.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Jules_Barbier [Stand: September 2016]