Flemming Flindt
Flemming Flindt studierte an der Ballettschule am Königlichen Theater Kopenhagen und der Pariser Oper.
1955 wurde er Solotänzer am Königlichen Ballett. Als Gast trat er u. a. mit dem London Festival Ballet (1955), dem Ballet Rambert in August Bournonvilles La Sylphide (1960), dem Royal Ballet in Frederick Ashtons Sylvia (1963) und dem Bolshoi Ballett (1968) auf. 1961 tanzte er als Solotänzer an der Pariser Oper in La Sylphide, in Harald Landers Études und Choreographien von George Balanchine.
1963 gestaltete er seine erste eigene Choreographie mit Enetime (La Leçon), einem ursprünglich für das Fernsehen konzipierten Ballett nach Eugène Ionesco, konzipiert von Georges Delerue. Die Bühnenfassung erlebte ihre Premiere mit dem Royal Danish Ballet an der Opera Paris, 1964. Es war auch Teil der privaten Tournee, die Flemming Flindt 1975 bis 1978 für Rudolf Nurejew entwickelte.
1966 bis 1978 war Flindt künstlerischer Leiter des Königlichen Dänischen Balletts. Nachdem er bereits als Tänzer auch in Stücken zeitgenössischer Choreographien Erfolg hatte, brachte er eben solche Stücke als Choreograph auf die Bühne, so u. a. Der wunderbare Mandarin (Béla Bartók, 1967), Der Triumph des Todes (Anders Koppel, 1971), Der Nussknacker (Peter Tschaikowski, 1971), Jeux (Claude Debussy, 1973) und Traumland (Anders Koppel, 1974).
1978 gründete er seine eigene Tanz Company. Seine erste Arbeit mit diesem Ensemble war Salome. Die Choreographie wurde in einem berühmten historischen Zirkusgebäude in Kopenhagen aufgeführt: Copenhagen’s Cirkusbygningen. Die Musik komponierte Peter Maxwell Davies, gespielt vom Danmarks Radio Orchestra, dirigiert von János Fürst. Flindt tanzte selbst den Herod, die Titelrolle seine Frau Vivi Flindt.
Von 1981 bis 1989 war Flindt künstlerischer Leiter des Dallas Ballet Theatre, danach arbeitete er als freiberuflicher Choreograph, häufig mit dem Cleveland Ballet. Für Rudolf Nurejew schuf er 1989 Der Mantel nach der Novelle von Nikolai Gogel und 1991 Der Tod in Venedig nach Thomas Mann (mit Nurejew als Gustav Aschenbach).
In den 1990er Jahren arbeitete er erneut mit dem Königlichen Dänischen Ballett zusammen: 1991 führte er in voller Länge das zweiaktige Werk Caroline Mathilde (Musik von P. M. Davies) auf, benannt nach einer dänischen Königin. Sein letztes Werk war 1998 Legs of Fire (Musik von Erik Norby).
Flemming Flindt arbeitete kontinuierlich mit dem Ballet San Jose of Silicon Valley, Californien, USA. 2004 choreographierte er dort Out of Africa, eine Adaption nach dem gleichnamigen Buch Jenseits von Afrika von Karen Blixen. Im November 2008 war er persönlich anwesend bei der Aufführung seines Werkes, Der Toreador.
Quelle und weiterführende Informtionen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Flemming_Flindt [Stand: Dezember 2019]