Eva Böttcher
Eva Böttcher wollte bereits mit 17 Jahren zum Theater. Nach dem Abitur nahm sie Schauspielunterricht bei Joseph Offenbach, spielte anschließend unter Gründgens am Deutschen Schauspielhaus. 1956 gehörte sie mit Wolfgang Arps, Werner Dahms, Klausjürgen Wussow, Walter Schmidinger und Bernhard Minetti zu den "Neuzugängen" im Ensemble des Düsseldorfer Schauspielhauses und wurde zu den "profiliertesten jungen Schauspielerinnen" gezählt. Sie wollte eigentlich nur drei Jahre in Düsseldorf bleiben, lernte aber den Grazer Schauspieler Wolfgang Reinbacher kennen und lieben und machte Düsseldorf zum gemeinsamen Lebensmittelpunkt.
"Meine anfängliche Enttäuschung über die Stadt Düsseldorf und das Theater in der Jahnstraße - beides erschien mir viel zu klein und eng im Vergleich zu Hamburg - wich bald einem sehr belebenden Auftrieb." schreibt Eva Böttcher in einer Erinnerung.
Ihre erste Düsseldorfer Rolle war die der älteren Schwester Anne Franks in der deutschen Erstaufführung unter Leo Mittlers Regie (mit Ernst Deutsch, Luitgard Im, Sybille Binder). In den Ionesco-Uraufführungen des Düsseldorfer Schauspielhauses spielte sie die weiblichen Hauptrollen neben Karl Maria Schley (Nashörner 1959, Der König stirbt 1963, Hunger und Durst 1964). Neben Hermine Körner (Giraudoux: Irre von Chaillot, 1957), Ernst Deutsch (Wilhelm Tell 1959), Attila Hörbiger stand sie mit ihren ehemaligen Hamburger Schauspielkollegen Wolfgang Arps und Edgar Walther auf der Bühne.
Mit dem Balladenabend "Ewig jung ist nur die Phantasie" (zusammen mit ihrem Mann Wolfgang Reinbacher) verabschiedete sie sich 2004 von der Bühne.
Quelle: Theatermuseum Düsseldorf [Stand: Dezember 2011]