Joao Bethencourt
João Estevão Weiner Bethencourt ist ein in Ungarn geborener brasilianischer Dramatiker, Regisseur, Theaterkritiker und Übersetzer.
Nach einem Agronomieabschluss in Rio de Janeiro studierte Bethencourt zum Beginn der 1950er Jahre Dramaturgie an der Yale University. Nach seiner Rückkehr nach Rio inszenierte er 1954 mit einer Laiengruppe "Unsere kleine Stadt" von Thornton Wilder, was der Beginn seiner Karriere als Bühnen-, Film- und Fernsehregisseur war.
Neben zahlreichen Übersetzungen schrieb er selber über 40 eigener Theaterstücke, haupsächlich Komödien, die er regelmäßig selbst inszenierte. Seine Stücke wurden in viele Sprachen übersetzt und überall auf der Welt nachgespielt. Das wohl das erfolgreichste "Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde" ("O Dia em que Raptaram o Papa"), (1972 uraufgeführt und bis Heute in 42 Ländern gespielt) ist inzwischen ein Klassiker unter den anspruchsvollen Lustspielen. Weitere bekannte Stücke sind "Wie bringt man einen Playboy um?" ("Como Matar um Playboy"), "Bonifácio und die Billionen" ("Bonifácio Bilhões", deutsch von Georg Kreisler) und "Der gestohlene Verbrecher" ("Crime Roubado").
Des Weiteren gründete Bethencourt 1954 einen Lehrstuhl für Theater-Regie, schrieb regelmäßig humorvolle und bissige Zeitungsartikel und Theaterkritiken, war Direktor der Kulturverwaltung des brasilianischen Bundesstaates Guanabara, Präsident der Vereinigung der Theaterintendanten von Rio de Janeiro und führte bei zahlreichen Fernsehstücken, die er zum größten Teil selber schrieb, Regie. Ihm ist es zu verdanken, dass viele US-amerikanische und europäische Theaterautoren in Brasilien bekannt wurden.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Jo%C3%A3o_Bethencourt