Auguste Jean
Keramiker, Glasdekorateur und Emailmaler. Sohn eines Keramikers. Gründet als gelernter Porzellanmaler 1859 in Paris eine Fayencemanufaktur. Danach Übernahme einer Pozellanfabrik in Vierzon. Fertigt gegen 1860 Fayencen mit historisierenden Renaissance-Dekors. Ab 1861 Beteiligung an Ausstellungen mit Keramik; erhält in der Zeit von 1861 - 1869 zahlreiche Medaillen. In den 70er und 80er Jahren ist er vor allem für Gläser bekannt, die er mit Email-, Gold- und Silbermalerei sowie mit Irisierung versieht. Als Dekors bevorzugt er exotische Motive. Firmiert 1884 mit Fayencen, Ziergläsern und Fenstern in Paris, Rue Dombasle 61. Zeigt im Salon 1904 emailbemalten Goldschmuck. Seine letzte Anschrift ist Rue d'Hauteville 38.
Meistens handelt es sich bei Jeans Gläsern um rauchfarbene, rote oder blaue Vasen, die mit plastischen, oft vielfach gekniffenen Glasauflagen versehen sind. Die reiche Ornamentik in Opakmalerei mit Gold zeigt oft islamisierende oder japaniesierende Motive. Auf der Weltausstellung 1878 werden als seine Spezialitäten die am Ofen mit heißen Applikationen dekorierten und vollendeten Gläser gerühmt sowie ebenso die nuancenreichen Irisierungen, deren Wandungen allein durch eingeschmolzene Silberfolienpartikel belebt werden.
- weitere Bio: Hilschenz-Mlynek/Ricke, Glas 1985, S. 282
- S.a. Ricke, Reflex 1995, S. 140