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Paul Helwig

Names
  • Paul Helwig
1893 - 1963
GeschlechtMännlich
BiographyPaul Helwig studierte Musik an den Konservatorien von Leipzig und München. Nach der Zeit am Theater nahm er sein schon vorher begonnenes Philosophiestudium in Köln erneut auf und promovierte 1934 bei Nicolai Hartmann.

Nach seinem Abschluss am Konservatorium war er mehrere Jahre in leitenden Stellungen an den Theatern Eisenach, Heidelberg, Düsseldorf, Breslau und Berlin tätig. In dieser Zeit und auch danach schrieb er verschiedene Bühnenstücke. Ansonsten war er Mitautor mehrerer Filmdrehbücher sowie Übersetzer von zwei Stücken John Priestleys, die er auch inszenierte. Diese Theaterarbeit hat zu seiner späteren Faszination vom menschlichen "Handeln-an-sich" als einer unreduzierbaren „Urkategorie des Seins“ beigetragen.

1936 veröffentlichte er „Seele als Äußerung“, in dem er versuchte, den Dualismus zu überwinden, damit er das Tun des Organismus an die Umgebung zentral stellte und die Dimension geistlich-materiell mit der Dimension Innen-Außen ersetzte (die eine Erlebnisdimension ist und keine objektiv-räumliche Dimension). Diese Abhandlung, die bereits Merkmale einer psychologischen Analyse trägt, schließt seiner 38-Seiten-Dissertation an und klärt die darin enthaltenen abstrakten Ideen ein wenig auf.
Psychologie

1936 erschien die erste Version von "Charakterologie" (bei Teubner in Leipzig), ein Buch ganz anderer Art, in dem psychologische Typen und Krankheitsbilder kritisch besprochen werden. 1951 folgte eine überarbeitete 2. Auflage. Darin führte er das Werteviereck ein, ein erklärendes Schema über das Ordnen wertbehafteter Begriffe: Jeder Tugend steht eine Gegentugend gegenüber, mit der Implikation, dass beide entarten können, wenn die eine nicht hinreichend von der anderen im Gleichgewicht gehalten wird. So steht beispielsweise dem Streben nach Halt in der Welt auch ein bestimmtes Vertrauen und Gelassenheit gegenüber, da sonst das Streben nach Halt in Krampfhaftigkeit und Zwangsmäßigkeit entartet, bzw. das Vertrauen in kindliche Abhängigkeit.

Helwigs Beschäftigung mit dem unreduzierbaren Phänomen des Wirkens auf die Umgebung und auf den Mitmenschen führte schließlich zu der Idee der „dramaturgischen Psychologie“: Die Erklärung von Verhaltensphänomenen sollte man nicht, wie in der Tiefenpsychologie, im „Inneren“ (das falsch abtrennende Begriff „Psyche“) suchen, sondern in den Eigenschaften des Handelns selbst.

Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_Helwig [Stand: Juli 2022]
Alternative Numbers: GND116693223
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