Tristan Tzara
Tristan Tzara veröffentlichte 1912 als Gymnasiast die Zeitschrift „Simbolul“ mit Hilfe von Marcel Janco und Ion Vinea. Er begründete 1916 mit Hans Arp und Hugo Ball die Zürcher Gruppe des Dadaismus. Tzara schrieb die ersten Dada-Texte (unter anderem La Première aventure céleste de Monsieur Antipyrine, 1916; Vingt-cinq poèmes, 1918; Sept manifestes Dada, 1924) und beteiligte sich an den Aufführungen im Cabaret Voltaire. Er erfand das Simultangedicht, beispielsweise das Werk L'Amiral cherche une maison à louer.
1919 zog Tzara nach Paris und beteiligte sich an den Aktivitäten des Pariser Dadaismus, unter anderem mit André Breton, Philippe Soupault und Louis Aragon. Die Gruppe schockierte die Öffentlichkeit mit dem Versuch der Desintegration der Sprachstruktur. Anlässlich des fiktiven Dadaisten-„Prozesses“ um den nationalistischen Schriftsteller und Politiker Maurice Barrès überwarf Tzara sich im Mai 1921 mit den Pariser Dadaisten. Dieser Streit führte zur Auflösung der Gruppe und wenige Monate später zur Gründung des Surrealismus. Erst um 1930 und im Zuge einer zunehmenden Politisierung wandte Tzara sich auch dem Surrealismus zu (1931: Essai sur la situation de la poésie, Der approximative Mensch, 1933: L'Antitête, 1935: Grains et issues).
Später kämpfte Tzara im Spanischen Bürgerkrieg, nahm an kommunistischen Tätigkeiten und im Zweiten Weltkrieg an der französischen Widerstandsbewegung, Résistance, teil. Nach dem Krieg wandte er sich gegenwartsbezogeneren Themen und existenziellen Problemen zu (1946: Terre sur terre, 1950: De Mémoire, Parler seul, 1953: La Face intérieure).
Am 6. September 1960 gehörte er zu den Unterzeichnern des Manifests der 121.
Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Tristan_Tzara [Stand: Juni 2019]