Demis Volpi
Demis Volpi begann im Alter von vier Jahren zu tanzen und erhielt Unterricht bei Andrea Candela, Wilhelm Burmann, Mario Galizzi, Silvia Bazilis und Loipa Araujo. Nachdem er ein Jahr am Instituto Superior de Arte del Teatro Colón verbrachte, wurde er an Canada's National Ballet School in Toronto angenommen (Abschluß: Highschool Diplom mit Auszeichnung). Zwischen 2002 und 2004 besuchte er die Stuttgarter John Cranko Schule und schloss dort mit einem Diplom als staatlich geprüfter Klassischer Tänzer ab.
Er wurde anschließend direkt als Eleve beim Stuttgarter Ballett übernommen und bekam im darauffolgenden Jahr eine Anstellung im Corps de Ballet, dem er bis 2013 angehörte.
2006 begann Volpi mit dem Choreographieren: Er schuf in vier aufeinanderfolgenden Jahren Werke für die Abende Junge Choreographen der Noverre-Gesellschaft.
Es folgten Uraufführungen für das American Ballet Theatre, Ballett Augsburg, das Badische Staatsballett Karlsruhe und das Ballet de Santiago de Chile, bevor Volpi sein erstes abendfüllendes Ballett - Krabat - schuf. Nach der Welturaufführung wurde Demis Volpi zum Hauschoreographen des Stuttgarter Balletts ernannt, eine Position, die er bis 2017 innehatte.
Daraufhin choreographierte Volpi Stücke für das Ballet Nacional del Sodre in Uruguay, DanceWorks Chicago, Ballett im Revier in Gelsenkirchen, das Lettische Nationalballett, Ballett Dortmund und Canada's National Ballet School, wo er 2014 zum Guest Artist in Residence ernannt wurde. Im selben Jahr inszenierte Volpi seine erste Oper - Fetonte von Niccolò Jommelli - für das Festival Winter in Schwetzingen.
Im März 2015 wurde Volpis Choreographie Die Geschichte vom Soldaten nach der komplexen Partitur von Igor Strawinsky uraufgeführt. Der Choreograph schuf die Rolle des Teufels für Alicia Amatriain, die für diese Rolle mit dem Deutschen Theaterpreis Der Faust und dem weltweit bedeutendsten Ballettpreis, dem Prix Benois de la Danse, ausgezeichnet wurde.
Volpi erforscht weiterhin die Möglichkeiten vom Handlungsballett und kreierte erfolgreiche Inszenierungen von Der Nussknacker für das Ballet of Flanders und Salome für das Stuttgarter Ballett. Er erweitert stetig sein Vokabular mit Stücken wie Tod in Venedig, wo er die Grenzen unterschiedlicher Theatergenres aufsprengt.
In Mexiko-Stadt schuf er 2018 gemeinsam mit der Compañia Nacional de Danza de México die Stücke Sacre du Printemps und Rey y Rey, ein Ballett für Kinder, das, erzählt nach dem Kinderbuch von Stern Nijland und Linda De Haan, die Liebe zwischen gleichgeschlechtlichen Personen thematisiert.
Zurück in Deutschland, führte ihn sein Weg nach Weimar, wo er am DNT seine erste Mozartoper, Don Giovanni, inszenierte. 2019 brachte Volpi am Staatstheater Saarbrücken die Oper Médée | Medea Senecae auf die Bühne, in der er die Sparten Oper, Tanz und Schauspiel miteinander verschwimmen lässt.
Ab der Spielzeit 2020/2021 wird er neuer Ballettdirektor an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg.
Quelle: https://www.demisvolpi.com/de/%C3%BCber-den-k%C3%BCnstler/ [Stand: April 2019]