Josef Urbach
- Joseph Urbach
- Josef Urbach
1889 - 1973
GeschlechtMännlich
Text Entries: Junges Rheinland
- Josef Urbach wird am 9. März 1889 in Neuss als ältester Sohn einer Kaufmannsfamilie geboren. Nach der Schulzeit besucht er von 1905 bis 1910 zunächst die Kunstgewerbeschule Düsseldorf, wo Peter Behrens und Fritz Helmuth Ehmcke zu seinen Lehrern gehören. Nach einem Parisaufenthalt mit dem befreundeten Glaskünstler Jan Thorn Prikker wendet sich Urbach 1911 der freien Malerei zu und beginnt ein Studium an der Kunstakademie in Karlsruhe. Diesem folgt ab 1913 ein Studium der Kunstgeschichte bei Wilhelm Worringer an der Universität Bern. 1914 wird Josef Urbach als Lehrer an die Kunstgewerbeschule in Essen-Werden berufen, jedoch noch im selben Jahr zum Kriegsdienst eingezogen und als Kriegsmaler an der Flandernfront eingesetzt.
Im Februar 1919 gehört Josef Urbach in Düsseldorf zu den Gründungsmitgliedern des Jungen Rheinland. Er ist einer von 44 Künstlern, die zuvor den von Adolf Uzarski, Herbert Eulenberg und Arthur Kaufmann formulierten „Aufruf an die jungen rheinischen Künstler" erhalten haben. Bereits 1918 hatte Urbach an der namensgebenden Ausstellung „Das Junge Rheinland" im Kölnischen Kunstverein teilgenommen. Urbach nimmt in der Folge im November 1919 an der ersten Wanderausstellung der Gruppe in der Ruhmeshalle Barmen teil und ist auch auf der zweiten Ausstellungsstation im Januar und Februar 1920 im Kunstmuseum Essen vertreten. Er nimmt ferner 1920 als Mitglied des Jungen Rheinland an der „Großen Kunstausstellung Düsseldorf" teil und ist 1921 auf der Jahresausstellung des Jungen Rheinland vertreten. Mit einigen Jahren Abstand beteiligt er sich noch an der Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession im Mai und Juni 1929. Auch dort ist Urbach Mitglied.
Josef Urbach zählt in den 1920er und 30er Jahren zu den erfolgreichsten Künstlern des Rheinlands. Er nimmt an zahlreichen Ausstellungen teil, darunter in München, Berlin, Paris und Florenz. Ab 1923 ist er zudem Professor an der Folkwang-Schule für Gestaltung in Essen, wo er die Klassen für Zeichnen, Porträt und Aktmalerei unterrichtet.
In der Zeit des Nationalsozialismus gelten Urbachs Werke als entartet. 1937 werden mehrere Arbeiten des Künstlers aus dem Museum Folkwang in Essen entfernt. Einer Berufung an die Kunstakademie in Ankara kann Urbach 1939 nach Kriegsausbruch jedoch nicht mehr folgen. Bei einem Bombenangriff wird 1943 sein Atelier zerstört und weite Teile seines Frühwerks vernichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt Urbach seine Lehrtätigkeit in Essen wieder auf. Einem Ruf nach Weimar folgt er 1947 nicht. Urbach bleibt bis 1970 als Maler und Lehrer tätig. Eine fortschreitende Erblindung zwingt ihn schließlich zur Einstellung seiner künstlerischen und pädagogischen Arbeit.
Josef Urbach stirbt am 8. Oktober 1973 in Essen.
Ausstellungen (DJR):
Erste Wanderausstellung DJR, Ruhmeshalle Barmen, 02. – 30. November 1919 (Kat.-Nr. 147-148)
Zweite Wanderausstellung DJR, Kunstmuseum Essen, 20. Januar – 20. Februar 1920 (Kat.-Nr. 147-148)
DJR auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1920, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 15. Mai – 03. Oktober 1920 (Kat.-Nr. 1308-1312)
DJR 1921, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 27. Februar – 29. März 1921 (Kat.-Nr. 331-334)
Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 04. Mai – 30. Juni 1929 (Kat.-Nr. 324-327)
Literatur:
Hollmann, Kurt (Konzeption), Josef Urbach. Ein Expressionist rheinischer Prägung, Neuss 2013.
Götte, Gisela (Red.), Josef Urbach: 1889-1973. Gedächtnisausstellung zum 100. Geburtstag, Ausst.-Kat. Clemens-Sels-Museum Neuss, Neuss 1989.