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Marta Hegemann

Names
  • Marta Räderscheidt
  • Marta Hegemann
DE, 1894 - 1970
GeschlechtWeiblich
BerufKünstlerin
BerufMalerin
Text Entries: Junges Rheinland
  • Marta Hegemann wird am 14. Februar 1894 in Düsseldorf als Tochter eines Reichsbahnbeamten geboren. Nach dem Besuch des Lyzeums beginnt sie ab 1911 ein Studium an der Kölner Kunstgewerbeschule, wo sie u.a. Heinrich Hoerle und ihren späteren Ehemann Anton Räderscheidt kennenlernt. 1914 wechselt sie an das Düsseldorfer Zeichenlehrer-Seminar. Nach dem Abschluss arbeitet sie – wohl auf Wunsch der Eltern – einige Zeit als Lehrerin, entschließt sich dann aber für ein Leben als freischaffende Künstlerin.
    Am 27. März 1918 heiratet Marta Hegemann ihren ehemaligen Kommilitonen Anton Räderscheidt und bezieht mit ihm ein Wohnatelier am Hildepoldplatz in Köln, das sich rasch zum Treffpunkt und Ausstellungsort für befreundete Künstler entwickelt. Gemeinsam mit Franz Wilhelm Seiwert und dem Ehepaar Angelika und Heinrich Hoerle gründen sie hier 1919 die Gruppe Stupid, aus der sich 1924/25 die Kölner Progressiven formieren, von denen sich das Ehepaar Hegemann/Räderscheidt jedoch mehr und mehr distanziert. Martha Hegemann unterhält zu dieser Zeit regen Kontakt mit Max Ernst und dessen Frau Louise Straus-Ernst, sowie der Malerin Käthe-Schmitz-Imhoff, die wie Hegemann und Räderscheidt Mitglied des Jungen Rheinland ist. Marta Hegemann stellt 1925 zum ersten Mal gemeinsam mit der Gruppe aus. Sie befindet sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und wird auch überregional als Künstlerin wahrgenommen. Bis 1933 nimmt sie an 42 Ausstellungen teil, darunter 1929 an der Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession, sowie 1930 und 1932 an zwei Ausstellungen der Rheingruppe. Noch Anfang der 1930er Jahre wird Marta Hegemann Mitglied der GEDOK.
    1933 erhält Marta Hegemann ebenso wie ihr Mann Ausstellungsverbot und stellt ihre künstlerische Tätigkeit weitestgehend ein. Ihre Werke gelten als „entartet". Nach einer Italienreise mit den beiden 1919 und 1924 geborenen Söhnen trennt sich das Ehepaar Hegemann/Räderscheidt 1934. Marta Hegemann bleibt bis 1937 in Köln und lebt anschließend an wechselnden Orten, u.a. in Berlin, Genf, Paris, Heidelberg und Straßburg und sorgt dort mit kunstgewerblichen Arbeiten für den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder. Zahlreiche Werke der Künstlerin fallen in dieser Zeit den Kriegswirren zum Opfer.
    Erst 1958 kehrt Marta Hegemann nach Köln zurück, wo sie ihre künstlerische Arbeit wieder aufnimmt, jedoch nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen kann.
    Marta Hegemann stirbt am 28. Januar 1970 in Köln.
    Ausstellungen:
    Große Düsseldorfer Kunstausstellung 1924, Messepalast Köln, 19. Juli bis Ende August 1924 (Kat.-Nr. 288-289)
    Das Junge Rheinland in der Berliner Secession, 25. April – 24. Mai 1925 (Kat.-Nr. 41-42)
    Das Junge Rheinland Düsseldorf. Erste Wanderausstellung 1925, ??? (Kat.-Nr. 49-51)
    Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 04. Mai – 30. Juni 1929 (Kat.-Nr. 111)
    Jahresausstellung Rheingruppe 1930, Kunsthalle Düsseldorf, September 1930 (Kat.-Nr. 31-32)
    Kunstausstellung Rheingruppe 1932, Palais Schaurte Düsseldorf, 12. Mai – 12. Juli 1932 (Kat.-Nr. 51)
    Literatur:
    Beckers, Marion (Red.), Marta Hegemann (1894-1970). Die Kunst – ein Gleichnis des Lebens, Ausst.-Kat. Das verborgene Museum, Berlin, Berlin 1998.
    Euler-Schmidt, Michael (Hrsg.), Marta Hegemann (1894-1970). Leben und Werk, Begleitbuch anlässlich der Ausstellung „Marta Hegemann – Retrospektive" im Kölnischen Stadtmuseum, Köln 1990.
    Reinhardt, Hildegard, Marta Hegemann, in: Frauen Kunst Wissenschaft. Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur, Heft 9/10, Rundbrief: Imagines der "Neuen Frau", September 1990, S. 52-60.
    Rowe, Dorothy, After Dada. Marta Hegemann and the Cologne avant-garde, Manchester 2013