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Ulf Schmidt

Artist Info
Ulf Schmidtgeboren 1966

Ulf Schmidt studierte Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie in München, Paris und Frankfurt am Main. Während des Studiums arbeitete er nebenberuflich, anschließend mehrere Jahre hauptberuflich als Rettungsassistent in Frankfurt, war dort auch im Betriebsrat aktiv. Ab 1998 schrieb er eine Dissertation über "Platons Schauspiel der Ideen. Das »geistige Auge« im Medien-Streit zwischen Schrift und Theater." bei Hans-Thies Lehmann, wofür er ein Stipendium der Hans-Böckler-Stiftung erhielt. Nach der Promotion 2002 bildete das Arbeitsamt ihn zum Werbetexter fort. 2003 startete Ulf Schmidt in einer Digitalagentur als Texter, später Creative Director und gewann zahlreiche nationale und internationale Kreativpreise.

Sein Debütstück "Heimspiel" beginnt da, wo die Kommunikation zu Ende ist, wo Sprache sich nur noch in Form von Beschimpfungen ausdrückt. Der Text wurde 2002 zu den Werkstatttagen an das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg, im Jahr 2003 zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens und zu den Mannheimer Schillertagen sowie 2007 zum "Blickwechsel" an das Staatstheater Karlsruhe eingeladen und war für den Lenz-Preis 2003 nominiert. Die Uraufführung fand 2008 am Zimmertheater Tübingen statt, eine weitere Inszenierung 2009 am Frankfurter Autorentheater statt.

Sein nächstes Stück "Sich Gesellschaft leisten" wurde - nach einer Voraufführung beim 9. Festival für neue Dramatik im Theater Halle7 in München - 2010 Theater Trier im Rahmen des Festivals "Maximierung Mensch" uraufgeführt.

Größere mediale Aufmerksamkeit erlange Ulf Schmidt im November 2012, als er seinen Text Schuld und Schein. Ein Geldstück. Auf der Auktionsplattform ebay Theatern zur Ersteigerung der Uraufführungsrechte anbot. Dafür baute Schmidt dem Stück eine eigene Internetseite, auf dem der Text kostenlos heruntergeladen und diskutiert werden kann. Den Zuschlag erhielt das Metropoltheater München, wo Schuld und Schein am 4. Juli 2013 Premiere hatte.

Der Marienthaler Dachs, das auf der soziologischen Studie "Die Arbeitslosen von Marienthal" basiert, wählte Schmidt eine ungewöhnliche szenische und textliche Form: Es ist vom Autor vorgesehen, dass das Publikum sich frei zwischen verschiedenen, parallel bespielten Schauplätzen bewegt. Der Text ist auf einer über 20 Meter langen und 60 cm breiten Papierrolle mit Parallelhandlungen notiert.

Den Text Media Divina, ein Ein-Personen-Stück für eine/n Darsteller/in und einen defekten Fernseher, hat Ulf Schmidt 2014 im Internet zum kostenlosen Download veröffentlicht.

Für die auf dem Othello von William Shakespeare basierenden Produktion "Das Prinzip Jago" wurde erstmals an einem öffentlichen Theater im deutschsprachigen Raum mit dem Modell des "Writers Room" gearbeitet, wie er bei TV-Produktionen insbesondere in den USA zum Einsatz kommt. In gemeinsamer Arbeit konzipierte Schmidt mit seinen Ko-Autoren, dem Regisseur Volker Lösch, der Dramaturgin Vera Ring und dem Theaterautor Oliver Schmaering die Stückidee, sowie Handlung und Figuren bevor dann - auch in enger Zusammenarbeit mit den Darstellern des uraufführenden Schauspiel Essen - der eigentliche Stücktext geschrieben wurde.

Seit 2009 bloggt Ulf Schmidt auf postdramatiker.de über "Arbeit und Medien, Gesellschaftliches, Politisches, Postdramatisches". Artikel von ihm sind auf dem Theaterportal nachtkritik.de erschienen. 2013 und 2014 konzipierte, organisierte und moderierte er zusammen mit nachtkritik und der Heinrich-Böll-Stiftung die Konferenz Theater und Netz in Berlin. Als Lehrbeauftragter ist Ulf Schmidt unter anderem an der Hochschule für Musik und Theater, Leipzig, und an der Universität der Künste tätig.

Quelle und weiterführende Informationen s. https://de.wikipedia.org/wiki/Ulf_Schmidt_%28Dramatiker%29 [Stand: Oktober 2016]

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Ulf Schmidt
30.09.2017 (2017/2018)
William Shakespeare
01.10.2016 (2016/2017)
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