Käte Steinitz
Käte Steinitz studierte von 1911 bis 1913 Bildende Kunst (Malerei und Plastik) in Berlin und war dort Schülerin von Käthe Kollwitz und Lovis Corinth. Anschließend studierte sie Kunstgeschichte in Berlin und Paris. Im Hannover der noch jungen Weimarer Republik freundete sich die Malerin mit Kurt Schwitters an und nahm mit ihm an der DADA-Bewegung teil, pflegte aber auch Kontakte zu zahlreichen anderen Künstlern sowie zur GEDOK in Hannover.
Die gemeinsame Wohnung mit ihrem Ehemann wurde rasch zu einem Treffpunkt der hannoverschen Kunstszene. Hier trafen sich Gäste und Freunde der Steinitz, zu denen neben Schwitters etwa Christof Spengemann, El Lissitzky, Mary Wigman oder Herwarth Walden zählten, aber auch Raoul Hausmann, Lazlo Moholy-Nagy, Ludwig Hilbesheimer, Theodor Lessing und viele andere.
Während Käte Steinitz von 1923 bis 1930 an der Technischen Hochschule in Hannover Kunstgeschichte studierte, entstanden parallel in Zusammenarbeit mit Kurt Schwitters die Kinderbücher Hahnepeter (1924), Das Märchen vom Paradies (1925), das zum Teil in den Räumen der Druckerei A. Molling & Comp. entstand, und, unter Beteiligung auch von Theo van Doesburg, Die Scheuche (1928). Daneben gründete sie den Verlag Apos & Merz, über den sie avantgardistische, typografische Werke veröffentlichte, und schrieb nebenher Feuilleton-Beiträge im Hannoverschen Kurier und dem Hannoverschen Anzeiger, ferner in den Zeitschriften Koralle und die neue linie.
Unterdessen organisierte Käte Steinitz, wieder gemeinsam mit Schwitters, am 7. Januar 1928 das sogenannten "Zinnober-Fest" im ehemaligen Konzerthaus an der Goethebrücke, am 20. Dezember des Jahres dann, unter Beteiligung der Städtischen Bühnen, das Fest der Technik in der Stadthalle. Ebenfalls mit Schwitters verfasste Steinitz das Opernlibretto Der Zusammenstoß.
Doch nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten änderte sich alles: Der Ehemann von Käte Steinitz, ein jüdischer Arzt, emigrierte vor seiner Frau und seinen Töchter über Holland und Israel in die USA, nachdem er zunächst beurlaubt und dann entlassen worden war.
Käte Steinitz wurde von der Reichsschrifttumskammer mit Publikationsverbot belegt und emigrierte 1936 gemeinsam mit ihren Töchtern in die USA, wo sie sich zunächst in New York niederließ. 1942,[im Todesjahr ihres Ehemannes, ging Steinitz nach Los Angeles, und begann dort für den Arzt Elmer Belt zu arbeiten: Als Bibliothekarin seiner Sammlung von Literatur zu Leonardo da Vinci baute sie die Sammlung weiter aus und veröffentlichte dann auch eigene Schriften über Leonardo.
Daneben setzte sie ihre eigene künstlerische Arbeit fort. Neben ihrer Malerei entwarf sie unter anderem Grafiken für Zeitschriften, entwarf Umschläge und arbeitete als Lehrerin für Kunstgeschichte an verschiedenen Instituten in Kalifornien. In ihrem 1963 erschienenen Buch Kurt Schwitters. Erinnerungen aus den Jahren 1918 - 1930 schrieb sie über ihre Zeit in Hannover.
Quelle und weiterführende Informationen: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4te_Steinitz [Stand: Juni 2016]