Franz Werfel
Franz Werfel
10.9.1890-26.8.1945
Beruf: Schriftsteller
Geschlecht: Männlich
Geburtsort: Prag
Sterbeort: Beverly Hills (Kalifornien, USA)
Der österreichische Schriftsteller Franz Werfel wird am 10. September 1890 in Prag als Sohn einer wohlhabenden jüdischen Kaufmanns- und Fabrikantenfamilie in Prag geboren. Während seiner Zeit in Prag baut er eine lebenslange Freundschaft zu Max Brod und Franz Kafka auf. Nach seinem Abitur 1909 tritt Werfel 1910 ein Volontariat bei einer Hamburger Speditionsfirma an. Zwischen 1911-1912 leistet er seinen Militärdienst ab. 1912-14 ist er Lektor des Kurt Wolff Verlags in Leipzig. 1916/1917 dient er als Soldat der österreichischen Armee. Ab 1917 lebt Werfel als freier Schriftsteller in Wien. Dort lernt er im November 1917 Alma Mahler-Gropius, die Witwe Gustav Mahlers, kennen, die er 1929 heiratet. 1938 flüchtet Werfel nach Frankreich, lebt in Paris und Sanary-sur-Mer. Es folgt eine Flucht vor den dt. Invasionstruppen zu Fuß über die Pyrenäen nach Spanien, dabei Aufenthalt in Lourdes. 1940 gelangt er von Portugal in die USA, nach Beverly Hills/Kalifornien.
Franz Werfel ist ein Wortführer des Expressionismus. In seiner ersten expressionistischen Schaffensperiode ist die Lyrik vorherrschend. 1911 wird er mit seiner hymnischen Lyriksammlung Der Weltfreund über Nacht berühmt. Es folgen die Sammlungen Einander (1915), Der Gerichtstag (1919) und Beschwörungen (1923). Auch seine Dramen aus dieser Zeit sind geprägt vom Expressionismus: die Triologie Spiegelmensch (1920), Bocksgesang (1921) und das Drama Schweiger (1922). Erst in Werfels Werken zwischen den Weltkriegen findet sich ein neusachlicher Stil, mit psychologisierenden Elementen sowie historischen und religiösen Themen.
Franz Werfel stirbt 1945 nach gesundheitlichen Rückschlägen im Alter von 54 Jahren in Beverly Hills. Er liegt dort auf dem Rosedale Cemetery begraben und hat außerdem seit 1975 ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.
Werke u.a.:
- Verdi. Roman der Oper; 1924
- Barbara oder Die Frömmigkeit; 1929
- Der veruntreute Himmel; 1939
- Das Lied von Bernadette; 1941
- Stern der Ungeborenen; 1946
- Eine blaßblaue Frauenschrift; 1941
- Geheimnis eines Menschen; 1927
- Juarez und Maximilian; 1924
- Paulus unter den Juden; 1926
- Das Reich Gottes in Böhmen; 1930
- Der Weg der Verheißung; 1935
Quellen:
- Killy, Walther; Vierhaus, Rudolf (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE). Bd. 10. K.G. Saur Verlag. München 1999.
- von Wilpert, Gero u.a. (Hrsg.): Lexikon der Weltliteratur. Biographisch-bibliographisches Handwörterbuch nach Autoren und anonymen Werken. Bd.2. Deutscher Taschenbuch Verlag. München 1997.