Franz M. Jansen
Franz M. Jansen wurde am 4. Februar 1885 in Köln geboren; er starb am 21. Mai 1958 in Büchel (Ruppichteroth). - Besuchte die Grundschule am Klingelpütz in Köln, ab 1894 das Marzellen-Gymnasium (heute: Dreikönigsgymnasium), das er aufgrund sinkender schulischer Leistungen in der zehnten Klasse verließ; Maurerlehre, dabei berufsbegleitend Besuch der Baugewerksschule, ab 1904 Volontariat beim Kölner Architekten, Bildhauer und Maler Franz Brantzky; 1905 Aufnahme eines Architktur-Studiums an der TH Karlsruhe, das er 1906 an der Wiener Kunstakademie als Meisterschüler von Otto Kolomann Wagner fortsetzte, dabei auch in dessen Architekturbüro tätig; 1907 Studienreise nach Bosnien, Montenegro und Italien; immer stärkere Hinwendung zur Malerei, zunächst ganz dem Jugendstil verpflichtet; 1908/1909 traf Jansen seine spätere Ehefrau Mathilde Kreutzer und setzte aus Verbundenheit seinem Namen ein „M.“ vorweg; 1909 Abbruch des Architekturstudiums und Rückkehr nach Köln; nun verstärkt unter dem Einfluss des Impressionismus; 1910 Beitritt zum neu gegründeten „Kölner Künstlerbund“, nach Beteiligung an dessen zweiter Ausstellung wurde er jedoch ausgeschlossen; gründete daher 1911 mit den Malerinnen Olga Oppenheimer und Emmy Worringer sowie deren Bruder, dem Kunsthistoriker Wilhelm Worringer, den „Gereonsklub“, der ein Zentrum avantgardistischer Bestrebungen in Köln wurde; Kontakt zum Kreis um August Macke und zum „Blauen Reiter“ in München; Ende 1911 Mitbegründer der „Kölner Secession“; 1912 Aufnahme in die „Berliner Secession“; Beteiligung an der Sonderbundausstellung (Köln 1912), der Ausstellung rheinischer Expressionisten im Bonner Kunstsalon Cohen (1913) und der Deutschen Werkbund-Ausstellung (Köln 1914); vornehmlich im Bereich Radierung, Lino- und Holzschnitt tätig; Kooperation mit der Literaten-Gruppe „Werkleute auf Haus Nyland“ um Joseph Winkler; 1914 Einzelausstellung im Wallraff-Richartz-Museum Köln; wegen eines Lungenleidens vom aktiven Kriegsdienst freigestellt, arbeitete er 1915 bis 1918 beim Militär-Bauamt in Koblenz; 1917 Heirat mit Mathilde Kreuzer, Übersiedelung in das bergische Dorf Winterscheid (heute: Ruppichteroth), 1919 Mitbegründer und stellvertretender Vorsitzender des Sozialdemokratischen Vereins in Winterscheid; widmete sich zunehmend sozialkritischen Themen; eine geplante Übersiedlung nach Hamburg 1920 scheiterte an Geldmangel, Rückkehr nach Köln und dann wieder nach Winterscheid; Jansen arbeitete verstärkt für Zeitschriften, auch schriftstellerisch, um die finanzielle Situation zu verbessern; Beteiligung am „Aktivistenbund“ und am „Jungen Rheinland“; 1922 Umzug des Ehepaars nach Felderhofbrücke, wo ihnen der Mäzen Walter Linden eine kostenlose Wohn- und Arbeitsgelegenheit stellte; 1924 Beitritt zur „Roten Gruppe“, einer Vereinigung kommunistischer Künstler; Kontakte zu Franz Pfemferts Zeitschrift „Die Aktion“, außerdem Bekanntschaft mit Carlo Mense, Kurt Hiller und Hermann Hesse; intensive Reisetätigkeit, die Jansen auch schriftstellerisch dokumentierte; dabei vermehrt künstlerischer Erfolg; 1928-1930 Beteiligung an Auswahlausstellungen Deutscher Graphik in Paris, Zürich, Amsterdam, Warschau, Cleveland, Detroit, Chicago und Buenos Aires; nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten Anpassung an die herrschende Kunstdoktrin, erheilt verschiedentlich öffentliche Aufträge; 1934 Umzug nach Büchel, wo er bis zu seinem Tod lebte und arbeitete; im letzten Kriegsjahr zum Volkssturm einberufen, wurde von den Erlebnissen vollkommen traumatisiert, längerer Lazarettaufenthalt; nach dem Krieg Begründung des „Rheinisch-Bergischen Künstlerkreis“, außerdem im Vorstand des „Landesberufsverbands der bildenden Künstler“ tätig; 1947 Einzelausstellung im Kölnischen Kunstverein; 1955 Doppelausstellung im im Städtischen Kunstmuseum Bonn sowie im Städtischen Museum Leverkusen, Schloß Morsbroich; dennoch bis zum Tod beständige Geldsorgen.
Quellen: https://www.treffpunkt-kunst.net/k%C3%BCnstlerprofile-bonner-k%C3%BCnstler/franz-m-jansen/; https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Persoenlichkeiten/franz-maria-jansen/; Wikipedia.