Richard Scheid
Scheid, Richard, Pseud.: Jakob Andries geb. Koblenz 11.5.1876, gest. München 19.2.1962 Nach dem Schulbesuch in Koblenz, Oberlahnstein, Ahrweiler u. Prüm absolvierte S. eine Apothekerlehre u. arbeitete sechs Jahre in seinem Beruf in Karden/ Mosel, Idar, Koblenz, Königsberg, Hannover u. Zü- rich, bevor er sich 1900 in München niederließ, um Kunst- u. Literaturgeschichte zu studieren. Im selben Jahr erschien sein erster Band mit Liebesgedichten, lyr. Widmungen an einige Städte, in denen er die Jahre zuvor gelebt hatte, u. melanchol. Versen, in denen er seiner Sehnsucht nach Glück so der Titel eines Gedichts - Ausdruck verleiht (Madonna. Dres- den/Lpz.). 1901 gab S. »Avalun«, ein »Jahrbuch neuer deutscher lyrischer Wortkunst« (Mchn.) heraus, in dem er auch eigene Gedichte präsentierte. 1911- 1920 war er als Gemeindebevollmächtigter im Münchner Rathaus tätig. Nach 1933 wurde er dreimal festgenommen u. war vier Jahre im Konzentrationsla- ger inhaftiert. Einige seiner in Dachau entstandenen Gedichte erschienen in der Anthologie Deprofundis (Hg. Gunter Groll. Mchn. 1946). & WEITERE WERKE: Gedichte der Verfol- gung. Privatdr. mit emem Titelblatt v. Willi Geiger. Mchn. 1959. - Das Traumschiff. Liebesge- dichte. Privatdr. unter Pseud. Mchn. 1960. Petra Ernst [ Digitale Bibliothek Band 9: Killy Literaturlexikon, S. 18001 (vgl. Killy Bd. 10, S. 180 ff.)] Kosch Brümmer VI, 158.