Joso to
Tätig in Tokyo
Arbeitete in Holz
Motive: Figuren aus dem Alltag
Miyazaki Seitarô wurde 1855 in Edo geboren. Er kam mit 14 Jahren zu Saitô Ikkôsai/Kôjitsu in die Lehre. Mit 25 Jahren machte er sich selbständig und nahm seinen Wohnsitz in Tokyo Asakusa Fukutomichô 23. Er war Mitglied der Japan Art Association und einer der Gründer der Tokyo Bildhauer-Gesellschaft (Tôkyô chokkôkai). Josô erhielt zahlreiche Preise und war für das kaiserliche Hofamt tätig. Zusammen mit Nakajima Kôun (1852-1934), Takeuchi Kyûichi (1857-1916) und Ishikawa Kômei (1852-1913) arbeitete er an den ramma in der kaiserlichen Bibliothek. 1906 lebte er in Asakusa Eichô 22 banchi. Josô starb 1910 und wurde im Kanôin in Tokyo Shitagaya begraben.
Josôs Bedeutung liegt vor allem in seiner großen Schülerzahl (Sôko, Gyokusô, Sôichi, Sôya).
Er fertigte nicht nur Netsuke, sondern auch Gürtelschließen (obidome) und Pfeifenbehälter. Er arbeitete in Holz und Elfenbein, das er färbte und mit kleinen Einlagen aus Horn oder Koralle bereicherte. Seine Stücke sind klein und kompakt. Obwohl sie himotôshi haben, sind sie selten so konzipiert, dass sie als Netsuke getragen werden können. Josô stellte vor allem Menschen aus dem zeitgenössischen Tokyo (edokko) dar. Seine Netsuke sind realistisch, voller Sympathie für die Dargestellten und nicht ohne Sinn für Humor und Groteske.