Christoph Marthaler
Marthaler studierte zunächst Musik in Zürich (Blockflöte und Oboe). Ende der 1960er Jahre besuchte Marthaler die Theaterschule von Jacques Lecoq in Paris. In die Schweiz zurückgekehrt, arbeitete er als Theatermusiker und Komponist am Zürcher Theater am Neumarkt. Es folgten Kompositionen für zahlreiche Inszenierungen an deutschsprachigen Bühnen. Mit Dodo Hug und Pepe Solbach gründete er die experimentelle Theatergruppe "Tarot". Mit verschiedenen Projekten etablierte sich Marthaler in der Off-Theater-Szene. Von 1988 bis 1993 arbeitete er kontinuierlich am Theater Basel, wo er mehrere szenische Liederabende entwickelte. Seit seiner Basler Zeit gehören die Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock und die Dramaturgin Stefanie Carp zu Marthalers festem Team. Ab 1990 komponierte Marthaler Filmmusik für "Der Tod zu Basel" (Regie Urs Odermatt) und für "Hinterland - Eine Vater-Sohn-Geschichte" von Dieter Gränicher.
1991 inszenierte er sein erstes Theaterstück. 1993 wechselte er mit dem Theaterdirektor Frank Baumbauer an das Deutsche Schauspielhaus Hamburg. Die Produktion mit dem Titel "Murx den Europäer! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn! Murx ihn ab!" (1993) machte ihn einem breiten Publikum bekannt. "Murx" stand bis zum Jahr 2007 auf dem Spielplan der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Mit dem musikalischen Leiter Sylvain Cambreling inszenierte er bereits 1994 seine erste Oper. Im Jahr 2000 übernahm Marthaler als künstlerischer Direktor die Leitung des Zürcher Schauspielhauses. Zu seinem Leitungsteam gehörten Stefanie Carp und Anna Viebrock. 2004 verliessen Marthaler und sein Team das Zürcher Schauspielhaus. Seither arbeitet Marthaler in Deutschland, Österreich, Frankreich, Belgien und der Schweiz wieder als freier Regisseur.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Marthaler [Stand: März 2013]