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Arno Breker

Names
  • Arno Breker
1900 – 1991
GeschlechtMännlich
Text Entries: Junges Rheinland

  • Arno Breker wird am 19. Juli 1900 als Sohn eines Steinmetz-Meisters in Elberfeld geboren. 1916 beginnt er im väterlichen Betrieb eine Steinmetzlehre. Nebenbei besucht er Kurse an der Kunstgewerbeschule in Elberfeld und beschäftigt sich mit dem Werk Auguste Rodins. Zwischen 1920 und 1925 studiert Breker Bildhauerei und Architektur an der Düsseldorfer Kunstakademie. Er besucht die Klassen von Hubert Netzer und Wilhelm Kreis. Im Umfeld der Akademie trifft Breker auf die Künstler des Jungen Rheinland. Er wird Mitglied der Rheingruppe, die sich 1923 vom Jungen Rheinland abspaltet. 1924 reist Breker zum ersten Mal nach Paris, wo er Bekanntschaft mit Jean Cocteau, Daniel Henry Kahnweiler und Alfred Flechtheim macht. Nach dem Abschluss seines Studiums beteiligt er sich 1925/26 an der Gestaltung des GeSoLei-Geländes in Düsseldorf. Für das von Wilhelm Kreis entworfene Gebäudeensemble entsteht die liegende Aurora auf dem Dach des Ehrenhofes. Als Mitglied der Rheingruppe nimmt Breker 1926 an der „Großen Düsseldorfer Kunstausstellung" teil, die parallel zur GeSoLei-Ausstellung stattfindet. Er ist dort u.a. mit einer Büste von Arthur Kaufmann vertreten. Zwischen 1927 und 1934 lebt Breker in Paris, wo er Freundschaft mit dem Bildhauer Aristide Maillol schließt. Er führt auch in dieser Zeit weiterhin Aufträge in Deutschland aus und hält Kontakt nach Düsseldorf. Breker wird Mitglied der Rheinischen Sezession an deren Ausstellungen er 1929 und 1930 teilnimmt. 1932 erhält Breker den Rom-Preis der Preußischen Akademie der Künste, der mit einem Stipendium für die Villa Massimo in Rom verbunden ist. Nach weiteren Studienaufenthalten in Florenz und Neapel kehrt Breker 1934 nach Deutschland zurück und lässt sich auf Betreiben von Max Liebermann in Berlin nieder.

    Den Nationalsozialisten gilt Breker zunächst als zu frankreichorientiert. Doch als er sich 1936 am Wettbewerb für die Skulpturenausstellung des Reichssportfeldes in Berlin beteiligt und die Silbermedaille des Internationalen Olympischen Komitees gewinnt, entwickelt er sich schnell zu einem favorisierten Bildhauer des Regimes. Brekers Anlehnung an Plastiken der griechischen Antike entspricht dem ästhetischen Ideal der Nationalsozialisten. 1937 wird Breker Mitglied der NSDAP. Er gehört im selben Jahr der internationalen Jury der Pariser Weltausstellung an und führt mehrere Großplastiken für den Deutschen Pavillon aus. Ebenfalls 1937 erfolgt die Eheschließung mit Demetra Messala – Tochter eines griechischen Diplomaten, die bereits für Maillol Modell gestanden hatte – sowie die Ernennung Brekers zum Professor für Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Zwischen 1938 und 1945 führt Breker zahlreiche Staatsaufträge in Zusammenarbeit mit Albert Speer aus. Im Auftrag Adolf Hitlers plant er den Ausbau Berlins. 1940 erhält er den Großen Preis von Italien und wird Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. 1941 werden im Staatsauftrag die „Arno Breker Steinbildhauerwerkstätten" gegründet, in denen Kriegsgefangene Brekers Modelle reproduzieren. Nach Kriegsende werden Brekers Ateliers 1945 durch die russischen Besatzer zerstört und geplündert. Er flieht daraufhin nach Bayern. Trotz seiner Stellung im Dritten Reich wird Breker 1948 in einem Entnazifizierungsverfahren als „Mitläufer" eingestuft, da er sich mehrfach für Verfolgte des Regimes, darunter den Verleger Peter Suhrkamp, eingesetzt hat. 1950 kehrt Breker nach Düsseldorf zurück, wo er sich als Architekt am Wiederaufbau beteiligt. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1956 heiratet er zwei Jahre später Charlotte Kruge, mit der er zwei Kinder bekommt. Ab 1960 unterhält Breker zusätzlich wieder ein Atelier in Paris. Er konzentriert sich fortan auf seine Arbeit als Bildhauer und fertigt bis Ende der 1980er Jahre zahlreiche Büsten prominenter Persönlichkeiten an, darunter von Salvador Dali und dem Aachener Sammler-Ehepaar Peter und Irene Ludwig. 1981 distanziert er sich öffentlich deutlich von der Ideologie des Nationalsozialismus, nachdem es aufgrund seiner Einladung zu der Ausstellung „Paris 1937-57" im Centre Pompidou zu Protesten gekommen war.

    Arno Breker stirbt am 13. Februar 1991 in Düsseldorf.

    Ausstellungen (RG/RS):

    Große Düsseldorfer Kunstausstellung 1924, Messeplast Köln, 19. Juli bis Ende August 1924 (Kat.-Nr. 923-926)

    RG auf der Großen Kunstausstellung Düsseldorf 1926, Städtischer Kunstpalast Düsseldorf, 08. Mai bis Anfang Oktober 1926 (Kat.-Nr. 492-494)

    RS 1929, Jubiläumsausstellung der Rheinischen Sezession, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, 04. Mai – 30. Juni 1929 (Kat.-Nr. 25-27)

    RS 1930, Jahresausstellung mit einer Gedächtnis-Ausstellung für Walter Ophey, Städtische Kunsthalle Düsseldorf, Mai und Juni 1930 (Kat.-Nr. 20-25)

    Nachlass:

    Deutsches Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg (DKA)

    Literatur:

    Zur Diskussion gestellt. Der Bildhauer Arno Breker, Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Schleswig-Holstein-Haus in Schwerin, Hrsg. v. Rudolf Conrades im Auftrag der Landeshauptstadt Schwerin, Schwerin 2006.

    Trimborn, Jürgen, Arno Breker. Der Künstler und die Macht, Berlin 2011.
SterbeortDüsseldorf
WirkungsortBerlin
WirkungsortKöln
WirkungsortParis
GeburtsortElberfeld
Alternative Numbers: GND118514938
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