Grete Stern
Tochter jüdischer Eltern. 1923 - 1925 Grafikstudium an der Kunstgewerbeschule in Stuttgart. 1926 freiberufliche Werbegrafikerin in Elberfeld. 1927 Umzug nach Berlin. Hinwendung zur Fotografie. Fotografische Ausbildung im Studio von Walter Peterhans, Bauhaus-Professor für Fotografie in Berlin, später dessen Schülerin am Bauhaus. 1930 - 1933 mit Ellen Auerbach Studio für Werbe- und Porträtaufnahmen.
1933 Emigration nach London, dort freiberufliche Porträt- und Werbefotografin, u. a. Aufnhamen von Bertolt Brecht und Helene Weigel. 1935 Heirat mit dem Argentinier Horacio Coppola, 1936 Übersiedlung nach Argentinien. 1937 eröffnet sie mit ihrem Mann ein Fotoatelier in Buenos Aires. 1941 Trennung. Ihr Haus außerhalb von Buenos Aires wird Treffpunkt progressiver Schriftsteller und Künstler, unter ihnen Jorge Luis Borges und Pablo Neruda, die sie porträtiert. 1948 - 1951 Fotomontagen über Träume und Traumdeutung für eine argentinische Frauenzeitschrift. Ab 1956 Fotografin am Nationalmuseum für Bildende Künste in Buenos Aires. 1959/60 Lehrauftrag für Fotografie an der Universität Resistencia des Chaco. Fotoreportagen über das Leben der Indios zusammen mit Ethnologen der Universität. Bis 1985 fotografisch tätig. Zahlreiche Werkretrospektiven.
Ihr Archiv betreut ihre Tochter, Silvia Coppola, in Buenos Aires. Ihr Werk ist in vielen fotografischen Sammlungen der Welt vertreten, u. a. im Museum Folkwang/Fotografische Sammlung in Essen.
Quelle: Frauenobjektiv. Fotografinnen 1940 bis 1950 (Katalog Bonn), Köln 2001. S. 142-143