Shûgetsu
Patrizia Jirka-Schmitz, aus: The World of Netsuke. The Werdelmann Collection at the museum kunst palast Düsseldorf, hrsg. v. Barbara Til, museum kunst palast Düsseldorf, Stuttgart 2005, S. 324:
Tätig in Edo/Tokyo
Arbeiteten in Holz
Motive: Masken und Figuren
Obwohl bei Ueda lange, biographische Angaben zu Higuchi Shûgetsu I., Shûgetsu II., Hara Shûgetsu III. und Hara Shûgetsu IV. zu lesen sind, lassen sich Netsuke den einzelnen Schnitzern nicht eindeutig zuweisen. Man nur kann nur vom Zeitstil ausgehend ein Netsuke einem der vier Schnitzer zuschreiben. Meinertzhagen meint, daß die Hinzufügung des Wortes saku (gemacht) typisch sei für Shûgetsu III., aber auch von Shûgetsu II. benutzt wurde. Signaturen, denen der Familienname Hara hinzugefügt ist, müssen von Shûgetsu III. stammen. Eine große Okame-Maske mit Signatur sandaime (3. Generation) Hara Shûgetsu wird im MCI erwähnt. Desweiteren gibt es die Signaturen Shûgetsu Shizan, die von Meinertzhagen dem Shûgetsu IV. zugeordnet werden.
Hara Shûgetsu ist im Edo kaimono hitori annai (Fürhrer zum selbständigen Einkauf in Edo) von 1824 als gohinashi (ehrenwerter Puppenmeister) gelistet, der vielerlei feine Holzschnitzereien in Hochô 2 chôme Kidogawa anbietet. Dies war in der Nähe der Jikkendana-Straße, in der sich viele hina-Puppengeschäfte befanden. Wahrscheinlich sind alle Shûgetsu signierenden Schnitzer mit dieser Adresse in Verbindung zu bringen. Sie schufen hina-Puppen, Shûgetsu II. auch kabuto-ningyô (Puppen, die Samurai darstellen und die zum Knabenfest aufgestellt wurden) und Puppen für Festwagen. Sie fertigten aber auch Netsuke. Shûgetsu I. schnitzte Masken-Netsuke, vor allem Okame-Masken waren seine Spezialität. Seither sind Okame-Masken ein Markenzeichen dieser Schnitzergruppe.
Die meisten Netsuke mit Signatur Shûgetsu müssen wohl dem Shûgetsu IV., der 1828 geboren wurde und der bis in die 80er Jahre arbeitete, zugeschrieben werden.