Masatami
Tätig in Nagoya
Arbeitete in Holz
Motive: Tiere und Figuren
Meinertzhagen, Lazarnick u.a. vermuten zu Recht, daß Ueda die Schaffenszeit bzw. Lebensdaten der beiden Masatamis vertauscht hat. Wem der beiden der Name Moribe Fukuzô zuzuschreiben ist, bleibt offen. Masatami signierte Netsuke sind aber relativ leicht in zwei Gruppen zu unterteilen. Der eine signierte mit einer prononcierten, diagonalen Ausrichtung (von links unten nach rechts oben), einem eigenwillig geschriebenen Zeichen masa und einem kräftig nach unten gezogenen, letzten Strich des zweiten Zeichens, dem fast immer das Zeichen tô (geschnitten) folgt. Die relativ konventionell geschriebene Signatur des anderen Masatami befindet sich oft in einer Reserve.
Der Masatami, auf dessen Signatur ein tô folgt, schuf vor allem gedrungene Tiere des Zodiakus, aber auch ungewöhnliche, figürliche Sujets. Er scheint eine Vorliebe für die sorgfältige Ausarbeitung der Oberflächenstrukturen gehabt zu haben. L. Gonse bildet in seinem 1883 erschienenen Buch L'art japonais ein Hasen-Netsuke von ihm ab.
Nach Ueda müßte dieser Masatami Schüler des Masakazu gewesen sein. Es ist nicht klar, welchen Masakazu er damit meint. Bushell setzt ihn mit Sawaki Masakazu (1839-1891) gleich (Bushell 1961, S. 258). Meinertzhagen geht offenbar von Masakazu aus Nagoya (tätig ca. 1810-1840), der in Holz arbeitete, aus und folgert, daß die Lebensdaten 1854-1928 des Moribe Fukuzô eher zum "Affen-Masatami" passen.
Patrizia Jirka-Schmitz, aus: The World of Netsuke. The Werdelmann Collection at the museum kunst palast Düsseldorf, hrsg. v. Barbara Til, museum kunst palast Düsseldorf, Stuttgart 2005, S. 314